Während in Kärnten erste Siedlungsspuren mindestens seit 30.000 Jahren nachweisbar sind, erscheint die unmittelbare Umgebung des Wörthersees viel später in der Geschichte: Vor rund 6000 Jahren errichteten jungsteinzeitliche Bewohner die Pfahlbauten im Keutschacher See. Dies sollte für lange Zeit die letzte, heute noch nachweisbare Fundstätte bleiben. Offenbar wirkten die sumpfigen Seeufer nicht gerade attraktiv für eine dauerhafte Besiedlung.

Kelten, Römer und Franken

Etwa 300 v.Chr. entstand der keltische Staat Noricum, der später von den Römern besetzt und in eine gleichnamige römische Provinz umgewandelt wurde. Auch der Wörthersee gehörte nun zu Noricum – die wichtigsten Orte und Wirtschaftszentren lagen aber abseits des Sees. Der Magdalensberg nördlich von Klagenfurt sowie Villach im Westen gewannen an Bedeutung, während der Wörthersee weiter im archäologischen Niemandsland schlummerte. Nacheinander gewannen Slawen, Baiern und vor allem Franken Einfluss in „Karantanien“, im 8. Jahrhundert begann die Christianisierung des Landes. 976 wurde Karantanien, das nun lateinisch „Carinthia“ hieß, ein eigenständiges Herzogtum.

Christliche Missionierung

Am Wörthersee nahm die Missionierung ihren Ausgang von der Insel Maria Wörth. Hier am Südufer des Sees entstand 875 die erste Marienkirche, die später zu einer bedeutenden Kirchenanlage ausgeweitet wurde. Eine weitere kleine Siedlung entstand im Westen des Wörthersees: Der Ort Velden wurde 1150 erstmals erwähnt, blieb aber zunächst unwichtig und wurde erst 1603 selbständig. Im 12. Jahrhundert gewann schließlich Klagenfurt an Bedeutung und erhielt 1252 das Stadtrecht. Dennoch blieb Klagenfurt zunächst nur ein regionales Zentrum, bis es im 16. Jahrhundert im Zuge der Reformation zur Kärntner Landeshauptstadt aufstieg.

Mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs im 19. Jahrhundert sollten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Kärnten nochmals wandeln. Nun rückte der Wörthersee endgültig in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Der Wörthersee bis zum Mittelalter