Regenwetter im Urlaub – Quelle: Dirk Schelpe / pixelio.de

Eine individuell angepasste Regenbekleidung ist ein Muss für beinahe jede Urlaubsreise – Klimawandel und Dürresommern zum Trotz. Was genau als passend gelten darf, hängt dabei vor allem von den geplanten Urlaubsaktivitäten und dem gewählten Reiseziel ab. Dabei gilt die Grundregel: Je intensiver die Regenbekleidung genutzt werden soll, desto höher sind die Ansprüche an Material und Ausstattung – und desto höher sind in der Regel auch die Kosten.

Simple Lösungen für den Schauer

Wer nicht mehr zu fürchten hat, als einen kleinen Regenschauer zwischendurch, kann sich mit einer leichten und kostengünstigen Bekleidung gut behelfen. Eine solche Regenjacke muss weder atmungsaktiv noch hundertprozentig wasserdicht sein. Wichtiger ist, dass sie sich schnell wieder verstauen lässt und dann nicht mehr stört. Und für einen einfachen Spaziergang im Sommerregen ist sogar der gute alte Regenschirm eine vernünftige Lösung.

Gut geschützt beim Sport und auf Wanderungen

Kniffliger wird die Lage, wenn im Urlaub längere Outdoor-Aktivitäten mit körperlicher Anstrengung auf dem Programm stehen. Dann wird es wichtiger, dass die Regenbekleidung – Jacke wie Hose – zuverlässig die Feuchtigkeit abweist und zugleich dem Schweiß verdunsten lässt. Um die Qualität der Bekleidung richtig einzuschätzen, kommt es auch auf die Begrifflichkeiten an, die die Hersteller und Verkäufer verwenden:

  • Wasserdicht und wasserabweisend sind keine absoluten, sondern relative Begriffe. Entscheidend ist hierbei, wie lange ein Stoff dem Wasserdruck (zum Beispiel verstärkt durch einen aufliegenden Rucksack) widerstehen kann. Getestet wird die Dichtigkeit, indem der Stoff einer Wassersäule ausgesetzt wird. Ab 800 mm Wassersäule darf ein Produkt gemäß europäischer Norm als „wasserdicht“ gelten, darunter nur als wasserabweisend. Wirklich hochwertige Produkte schaffen aber locker 10.000 Millimeter Wassersäule und mehr. Zusätzlich sollten auch die potenziellen Schwachstellen – Nähte und Reißverschlüsse – gegen eindringendes Wasser geschützt sein.
  • Auch für die Qualifizierung „atmungsaktiv“ gibt es eine Art Norm: Der sogenannte MVRT-Wert gibt an, wie viel Flüssigkeit pro Quadratmeter Oberfläche verdunstet werden kann. Ab einem MVRT-Wert von 3000 kann eine Bekleidung als atmungsaktiv gelten. Spitzenwerte erreichen aber mehr als das Zehnfache dieses Verdunstungspotenzials.
  • Mit der Wasserresistenz korrespondiert häufig die Winddichtigkeit. Eine hochgradig wasserdichte Jacke oder Hose ist normalerweise auch winddicht. Allerdings kann sich die Durchlässigkeit für Wind etwas erhöhen, wenn das Kleidungsstück zugleich atmungsaktiv ist.
  • Für eine optimale „Funktionsbekleidung“ kombinieren die Hersteller verschiedene Schichten mit unterschiedlichen Eigenschaften miteinander. Das Ergebnis kann zum Beispiel eine Jacke mit einem robusten Außenstoff, einer wärmenden Innenschicht und eine schweißabführenden Zwischenschicht sein.

Nützliche Extras

Um den Komfort einer Regenbekleidung für den Urlaub weiter zu erhöhen, lassen sich beispielsweise manche Kapuzen und Hosenbeine mittels Reißverschluss entfernen. Auch Belüftungsschlitze unter dem Achseln können für Kühlung sorgen. Auf Wanderungen besonders praktisch ist es, wenn sich die Kleidung schnell zu einem kleinen Paket zusammenlegen lässt (die „Pack-It-Funktion“).

So ausgestattet, ist der nächste Regen kein Problem und bereitet dem Urlaubsvergnügen keinen Abbruch!

Die richtige Regenbekleidung im Urlaub