Mehr als sieben Millionen Kilometer ist das Straßennetz Nordamerikas lang – und bietet somit fast unbegrenzte Möglichkeiten für Autourlauber! Ein Wohnmobil ist geradezu ideal, um die USA und Kanada zu erkunden. Drei Wochen sollte man aber mindestens mitbringen, damit sich der Trip wirklich lohnt und nicht in Stress ausartet.
Lesen Sie hier einige Tipps und Tricks für die entspannte Urlaubsfahrt zwischen atemberaubenden Nationalparks, grandiosen Berglandschaften, einsamen Küsten und faszinierenden Städten.
Das passende Wohnmobil mieten
Damit das Wohnmobil eine komfortable Unterkunft ist, sollte es eine ausreichende Größe haben. Wer nur zu zweit unterwegs ist, ist mit einem „Camper Van“ oder einem „Van Conversion“ gut bedient. Familien sollten die größeren Varianten (ab Kategorie C20) wählen. Im Durchschnitt sind diese Mobile Homes in Nordamerika deutlich größer als bei uns in Deutschland und verfügen meist über eine recht üppige Ausstattung. Ein besonderer Clou sind die Slide-Outs: elektronisch ausfahrbare Seitensegmente, die den Innenraum nochmals vergrößern.
Es ist eine gute Idee, den Wohnwagen bereits in Deutschland zu buchen. Spezialisierte Vermittler wie cu-camper.com verfügen über ein weit verzweigtes Partnernetz in den USA und Kanada. Nach der Flugreise und einer Hotelübernachtung startet die Fahrt am nächsten Morgen mit dem Gefährt der Wahl. Übrigens muss der Fahrer in der Regel mindestens 21 Jahre alt sein – so wollen es die Verleihfirmen.
Streckenplanung und Wahl der Standplätze
Auch die geplante Fahrtroute sollte man – wenigstens im Groben – schon zu Hause austüfteln. Obwohl die meisten Überlandstraßen breit und auch für große Wohnmobile sehr komfortabel sind, kann der unerfahrene Nordamerika-Urlauber die Entfernungen leicht unterschätzen. Etwa 120 bis 160 Meilen pro Reisetag sind realistisch, mehr als 200 Meilen sind eher nicht zu empfehlen.
„Wilde“ Übernachtungen auf Parkplätzen und an Straßenrändern sind verboten. Dafür bietet der Kontinent ein recht dichtes Netz an öffentlichen und privaten „Campgrounds“. Die privaten Plätze sind in der Regel deutlich teurer (etwa ab 20 US-Dollar), bieten aber mehr Komfort, wie WLAN, TV-Anschluss, Waschsalon, Shops und Ähnliches. Zur Standardausstattung zählen dagegen Wasser- und Stromanschluss (das sogenannte Full-Hook-Up). Oft gibt es im Boden auch einen Anschluss zum „Dumpen“, also dem kontrollierten Ablassen des Gebrauchtwassers.
Wer in Nationalparks übernachten will, sollte sich einige Monate vorher anmelden. Die dortigen Campgrounds sind sehr attraktiv und entsprechend begehrt.
Allgemeine Reisetipps
Die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten liegen in den USA und Kanada bei 75 Meilen pro Stunde, das entspricht 100 Stundenkilometern. Oft verlangt die Beschilderung deutlich langsameres Fahren, und gerade in bergigem Gelände geht es ohnehin gemächlich voran. Verkehrsverstöße werden streng geahndet. Einen Überblick über wichtige Verkehrsregeln in den USA gibt es hier.
Benzin ist deutlich günstiger als in Deutschland, allerdings verbrauchen die tonnenschweren Wohnmobile teilweise mehr als 20 Liter pro 100 Kilometer. Bezahlt wird üblicherweise mit der Kreditkarte und im Voraus. In den meisten Regionen ist das Tankstellennetz dicht genug, sodass niemand fürchten muss, ohne Sprit liegen zu bleiben. In spärlich besiedelten Regionen wie dem Norden Kanadas signalisieren Hinweisschilder die Entfernung zur nächsten Tankstelle. Hier lieber Vorsicht walten lassen und einmal öfter tanken.
Kosten
Die Gebühren für die Wohnwagenmiete orientieren sich an Größe und Ausstattung des Fahrzeugs. Sie reichen von knapp 50 Euro bis annähernd 200 Euro pro Nacht für ausgesprochene Luxusvarianten. Mitgerechnet sind dabei schon die empfehlenswerten, umfangreichen Versicherungspakete (Haftpflicht und Vollkasko ohne Selbstbeteiligung). Unbegrenzte Kilometer sind in der Regel inbegriffen, während Einwegmieten extra bezahlt werden müssen.
Dafür spart der Nordamerika-Urlauber die Hotelkosten und ist ganz nahe dran an einem überwältigenden Naturerlebnis!