Wer in Österreich Urlaub macht oder das Alpenland durchquert, wird fast immer zur Kasse gebeten: Nicht nur Autobahnen und Schnellstraßen kosten Geld, sondern auch diverse Mautstraßen. Angesichts hoher Baukosten und aufwändiger Instandhaltung vieler Alpenstraßen, mag dies auch sparsamen Autofahrern plausibel erscheinen. Lesen Sie hier, auf welchen Mautstraßen und an welchen Mautstellen eine Nutzungsgebühr erhoben wird. Außerdem stellen wir Ihnen die drei Bezahlmöglichkeiten vor.
Vignette, GO-Maut und Streckenmaut
Ein Klassiker ist mittlerweile die Klebevignette, die Autofahrer an über 6000 Vertriebsstellen kaufen können und an der Innenseite der Windschutzscheibe anbringen müssen. Autos, die häufiger in Österreich unterwegs sind, präsentieren manchmal ein ganze Serie von farblich unterschiedlichen Klebevignetten. Allerdings gibt es zum Entfernen alter, ungültig gewordener Aufkleber besondere Schaber. Seit 2018 steht zudem eine elektronische Variante zur Verfügung: die online erhältliche digitale Vignette. Bei Kontrollen wird abgeglichen, ob für das vorliegende Kennzeichen eine solche Vignette registriert wurde.
Vignetten werden für vier verschiedene Nutzungsprofile angeboten (Stand 2024):
- 1-Tages-Vignette (nur digital); für Pkw bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht 8,60 Euro, für Motorräder 3,40 Euro
- 10-Tages-Vignette; für Pkw bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht 11,50 Euro, für Motorräder 4,60 Euro
- 2-Monats-Vignette; für Pkw 28,90 Euro, für Motorräder 11,50 Euro
- Jahres-Vignette (gültig von Dezember des Vorjahres bis Januar des Folgejahres); für Pkw 96,40 Euro, für Motorräder 38,50 Euro
Für Autourlauber in der Regel irrelevant ist die sogenannte GO-Maut. Allerdings betrifft sie auch schwere Wohnmobile, denn diese Mautgebühr muss ab einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen entrichtet werden. Sie wird mit Hilfe einer elektronischen Mautbox abgerechnet und berücksichtigt dabei Emissionsklassen und Lärmentwicklung der Fahrzeuge.
Wie bei der Vignette gibt es die Streckenmaut, die auf ausgewählten Straßenabschnitten erhoben wird, in einer konventionellen und einer elektronischen Version. In der konventionellen Variante bezahlt der Autofahrer das Ticket an einer Mautstelle, bevor er die Mautstraße befahren darf. Dagegen kommt das elektronische Ticket ohne Bargeld aus. Es wird im Voraus bezahlt, ist an ein Autokennzeichen gebunden und erlaubt dem Autofahrer die Mautstelle zeitsparend auf speziellen Fahrstreifen zu passieren.
Mautstraßen und Mautstellen
Mautpflichtige Straßen in Österreich in numerischer Reihenfolge:
- A 1: West-Autobahn, 292 Kilometer von Salzburg nach Wien. Mautfrei vom deutsch-österreichischen Grenzübergang Walserberg bis Salzburg, danach vignettenpflichtig.
- A 2: Süd-Autobahn, 379 Kilometer von Wien zum Grenzübergang Arnoldstein (Richtung Italien). Vignettenpflicht auf der ganzen Strecke.
- A 3: 39 Kilometer zwischen Guntramsdorf (Niederösterreich) und Eisenstadt (Burgenland). Vignettenpflicht auf der gesamten Strecke.
- A 4: 67 Kilometer von Erdberg/Wien zum Grenzübergang Nickelsdorf (Richtung Ungarn). Vignettenpflicht auf der ganzen Strecke.
- A 5: 53 Kilometer von Eibesbrunn (Niederösterreich) nach Drasenhofen (Niederösterreich). Vignettenpflicht im gesamten Streckenverlauf.
- A 6: 22 Kilometer von Bruckneudorf (Burgenland) zum Grenzübergang Kittsee (Richtung Slowakei). Vignettenpflicht auf ganzer Strecke.
- A 7: 29 Kilometer vom Knoten Linz (Oberösterreich) nach Engerwitzdorf (Oberösterreich). Vignettenpflicht auf der gesamten Strecke.
- A 8: 77 Kilometer vom Voralpenkreuz (Oberösterreich) zum Grenzübergang Suben (Richtung Deutschland). Vignettenpflicht auf der ganzen Strecke.
- A 9: Pyhrn-Autobahn, 230 Kilometer vom Knoten Voralpenkreuz (Oberösterreich) zum Grenzübergang Spielfeld (Richtung Slowenien). Streckenmaut im Bosrucktunnel zwischen den Mautstellen Spital/Pyhrn und Ardning. Zweiter Streckmaut im Gleinalmtunnel zwischen den Mautstellen bei St. Michael und Übelbach. Vignettenpflicht auf der übrigen Strecke.
- A 10: Tauern-Autobahn, 194 Kilometer von Salzburg nach Villach (Kärnten). Streckenmaut im Tauern- und Katschbergtunnel zwischen den Mautstellen bei Flachau und Rennweg. Auf der übrigen Strecke Vignettenpflicht.
- A 11: 21 Kilometer von Villach zum Grenzübergang nach Slowenien. Vignettenpflicht, Streckenmaut im Karawankentunnel hinter St. Jakob im Rosental.
- A 12: Inntal-Autobahn, 153 Kilometer vom deutschen-österreichischen Grenzübergang Kiefersfelden nach Landeck-Ost (Tirol). Mautfrei vom Grenzübergang bis Kufstein-Süd (Tirol), ab dort vignettenpflichtig.
- A 13: Brenner-Autobahn, 35 Kilometer von Innsbruck bis zum Grenzübergang Brennerpass (Richtung Italien). Diese Mautstraße (Streckenmaut) beginnt kurz hinter Innsbruck.
- A 14: 61 Kilometer von Hörbranz (Vorarlberg) nach Bludenz (Vorarlberg). Mautfrei zwischen Hörbranz und Hohenems, ab dort vignettenpflichtig.
- A 21: 38 Kilometer in der Nähe von Wien, vignettenpflichtig.
- A 22: 34 Kilometer in der Nähe von Wien, vignettenpflichtig.
- A 23: 18 Kilometer innerhalb von Wien, vignettenpflichtig.
- A 25: 20 Kilometer bei Wels (Oberösterreich), vignettenpflichtig.
- S 1, S 3, S 4, S 6, S 10, S 33, S 34, S 35, S 36, S 37: komplett vignettenpflichtige Schnellstraßen in Österreich.
- S 16: Arlberg-Schnellstraße, 62 Kilometer von Zams/Landeck-Ost (Tirol) nach Bludenz-Ost (Vorarlberg). Streckenmaut/Mautstraße zwischen den Mautstellen bei St. Anton am Arlberg sowie Langen am Arlberg.