Das Jahr war noch jung, doch der Frühling hatte uns bisher doch etwas enttäuscht hinsichtlich Temperaturen und Sonnenschein. Also flohen wir am ersten Aprilwochenende spontan nach Mallorca, ein günstiges Last Minute-Angebot machte es möglich. Der Urlaubsort unserer Wahl war Cala Millor, im östlichen Teil der Insel, direkt an der Küste gelegen. Zwar ist der kleine Ort bereits hinreichend touristisch erschlossen, doch zum Glück muss man nicht mit solchem Gedränge rechnen, wie es am Ballermann üblich ist.

Unser Hotel heißt „Ciudad Laurel“. Zwar liegt es nicht unmittelbar am Strand, doch fünf Minuten Fußweg sind durchaus noch erträglich. Schon von unserem Zimmer aus können wir das Meer sehen. Doch auch der Blick ins Landesinnere, wie man ihn von der anderen Seite des Appartements hat, gefällt uns sehr gut.

Das trifft im Übrigen auf das gesamte Appartement zu. Neben einem separaten Schlafzimmer beinhaltet es ein großes Wohnzimmer, das zugleich als Esszimmer dient. Toll ist auch die kleine Küche, auch wenn man wir sie eigentlich nicht benötigen, denn wir haben All-Inclusive gebucht, um es uns mal wieder so richtig gut gehen zu lassen. Auf dem großzügig bemessenen Balkon kann man es sich in aller Behaglichkeit gemütlich machen, um zu Lesen oder einfach vor sich Hinzudösen. Dafür eignet sich aber auch die schön gestaltete Poollandschaft mit ihren zahlreichen Liegen. Kleinere Kinder planschen begeistert in dem separaten Nichtschwimmerbecken.

Langeweile kann nicht aufkommen, denn das Hotel verfügt über ein umfassendes Sport- und Unterhaltungsangebot, das u.a. Tischtennis, Aerobic, Volleyball, Billard und die allabendliche Animation beinhaltet. Doch nicht nur für die Erwachsenen gab es Unterhaltung, auch die Kinder werden liebevoll und abwechslungsreich betreut.

Einziger Minuspunkt ist die Gastronomie des „Ciudad Laurel“. Das Essen wird sehr fetthaltig zubereitet und besteht kaum aus regionalen Spezialitäten, sondern eher aus dem, was wohl viele der Touristen von zu Hause aus gewohnt sind und auch hier nicht missen möchten. Schade eigentlich, wir hätten gerne Mallorcas eigene Küche etwas näher kennengelernt.

Doch natürlich verbringen wir nicht den ganzen Urlaub ausschließlich im Hotel. Stattdessen nutzen wir den hoteleigenen Mietwagenservice (mit angeschlossenem Fahrradverleih) und machen einen Ausflug nach Palma. Anschließend erkunden wir die raue, doch reizvolle Nordküste der Insel, wobei wir auf den schönen Naturpark stoßen. Eine ebenso tolle Überraschung ist die kleine, versteckte Bucht, die eine der bekannten Tapas-Bars beherbergt. Endlich können wir die kulinarischen Genüsse Mallorcas genießen, was wir auch ausführlich tun.

Noch ein kleiner Tipp: Wer gerne ein paar schöne Andenken aus seinem Urlaub nach Hause mitbringen möchte, der ist gut beraten, ins Landesinnere zu fahren. Dort findet der Einkaufswillige viele Outlet-Center, in denen er z.B. Lederwaren günstig erwerben kann. Deutlich günstiger als in Palma!

Bei einem Ausflug, der uns von Cala Millor aus gesehen in den Süden führt, besichtigen wir bei Porto Cristo eine DER Sehenswürdigkeiten Mallorcas schlechthin, nämlich die Drachenhöhlen. Anschließend ziehen wir weiter nach Manacor, einer verhältnismäßig großen Stadt, die vor allem für Perlenschmuck-Herstellung bekannt ist. In den zahlreichen kleinen Geschäften findet sich außerdem die landestypische Keramik, welche noch von Hand bemalt wird.

Absolut empfehlenswert ist auch der allwöchentliche Markt in der kleinen Stadt Sineu. Malerisch ist der Marktplatz, auf dem das bunte Treiben stattfindet. Tausend Düfte von Gewürzen, würzigen und süßen Speisen liegen in der Luft und verführen uns zum Kauf. Schnell ist die Tafel mallorquinischer Schokolade verdrückt, halten würde sie sich ja sowieso nicht lange. Eine kurze Besichtigung der alten Kirche, mitten auf dem Marktplatz, rundet unseren Sineu-Besuch ab.

Zwar ist es auf Mallorca deutlich wärmer als in Deutschland, doch zum Baden reichen die Temperaturen nun doch noch nicht aus. So genießen wir das Meer auf andere Weise, nämlich durch stundenlange Spaziergänge entlang des scheinbar endlosen Strands. Der weiße Sand fühlt sich weich und warm unter den bloßen Füßen an. Nicht weit entfernt bedecken grüne Pinien eine ins Meer reichende Landzunge.

Obwohl wir ja All-Inclusive gebucht hatten, gönnten wir uns am Abend unseres letzten Urlaubstages einen Besuch in einem landestypischen Restaurant. Sehr positiv anzumerken ist, dass wir den zugehörigen (im übrigen sehr guten Tipp) von dem zuvorkommenden Hotelpersonal erhielten. Ein unvergesslicher Abend.

Rückblickend können wir sagen, dass es ein schöner, erholsamer Urlaub war. Nicht nur im Sommer kann man Mallorca genießen, auch zu anderen Jahreszeiten, abseits der Hauptsaison, hat die Insel ihren Reiz!

Autor: Frederk Jersombeck

Urlaub im Osten Mallorcas: Cala Millor