Keilriemen auf Lager - © Jakob Ehrhardt / Pixelio.de
Keilriemen auf Lager – © Jakob Ehrhardt / Pixelio.de

Quietscht es bei Ihnen unter der Motorhaube, liegt das normalerweise an einem rutschenden Antriebsriemen (Keilriemen). Meistens ist der Keilriemen alt und ausgeleiert und sitzt daher zu locker auf den Riemenscheiben. Bei Regen und Kälte verstärken sich häufig die Probleme. Oft ist dann das Wechseln die beste Lösung, zumal das Ersatzteil meist deutlich unter 20 Euro kostet.

Ursache und Wirkung

Der Keilriemen treibt die Lichtmaschine an. Im Winter steigt der Strombedarf Ihres Autos – und damit der Widerstand in der Lichtmaschine. Die mögliche Folge ist, dass sich der Keilriemen ausdehnt und die Spannung nachlässt. Da aber nur ein gut gespannter Riemen die Kraft optimal von der Kurbelwelle auf die Lichtmaschine überträgt, kann beispielsweise das Autolicht schwanken. Außerdem wird die Batterie schlechter aufgeladen.

Auch Spritzwasser aus Pfützen kann dazu führen, dass ein Keilriemen rutscht und quietscht. Besonders häufig gibt es Probleme, wenn der Riemen bereits alt und stark beansprucht ist. Im schlimmsten Fall kann das Material sogar reißen – trotz des Stahlseiles im Inneren. In seltenen Fällen kann stattdessen eine defekte Spannrolle Schuld am Quietschen sein. Die Spannrolle hat die Aufgabe, den Riemen kontinuierlich straff zu halten.

Bei manchen Automodellen hat der Keilriemen zusätzliche Aufgaben und treibt die Servolenkung oder die Wasserpumpe an. Fällt die Wasserpumpe nach einem Keilriemenriss schlagartig aus, muss das Auto so schnell wie möglich anhalten, um einen Motorschaden zu vermeiden.

Wechseln besser als spannen

Einen zu losen Antriebsriemen wieder zu spannen, ist oft nur eine Lösung auf Zeit und überhaupt nur möglich, wenn der Riemen nicht über eine Spannrolle läuft. Bei dem kleinsten Anzeichen auf eine ernsthafte Materialermüdung, vor allem bei einem sichtbaren Riss, sollten Sie den preisgünstigen Riemen komplett austauschen. Bei älteren Automodellen ist das recht einfach möglich: Lockern Sie die Lichtmaschine und entspannen Sie den Riemen, setzen Sie den Ersatz ein und schrauben die Lichtmaschine wieder fest. Hilfreich beim Austausch ist auch, dass die Keilriemen genormt sind. Daher müssen Sie zwar auf die Dimensionen des Ersatzteils bzw. des Profils achten, aber nicht auf den Hersteller.

In vielen jüngeren Autos ist statt des Keilriemens ein leistungsfähiger Keilrippenriemen eingebaut. Dieser besitzt ein anderes Profil, das an einen Flachriemen erinnert. Der Vorteil: Die modernen Riemen sind langlebig und wartungsarm. Der Nachteil: Sollte einmal ein Problem auftauchen, muss die Montage meist eine Werkstatt übernehmen, da die Riemen im Motorraum schwer zu erreichen sind. Außerdem sind diese Riemen nicht genormt, lassen sich also nicht beliebig untereinander ersetzen.

Keilriemen quietscht: Spannen oder wechseln