Das Angebot klingt einfach zu verlockend: Deutlich mehr Leistung aus dem Automotor herausholen – und das ohne teure mechanische Umbauten. Und tatsächlich bietet das so genannte Chiptuning dem passionierten Autofan erhebliche Möglichkeiten. Aber die Sache hat einen kleinen Haken, denn unprofessionell durchgeführte Spielereien mit der Motorleistung können erhebliche Schäden hinterlassen.

Auspuff eines Porsche in Nahaufnahme
Auspuff eines Porsche – Quelle: O. Fischer / pixelio.de

Das Prinzip des Chiptuning

Chiptuning beginnt mit einem nüchternen Kalkül: In den meisten Motoren steckt spürbar mehr Leistung, als die Hersteller schließlich zulassen. Moderne (aber auch ältere) Steuerungssoftware verhindert, dass die verbaute Technik an ihre Grenzen geht. Die Software reguliert die Kraftstoffeinspritzung, den Ladedruck, die maximale Motortemperatur und etliche weitere Paramater so, dass der Motor nicht nur reibungslos läuft, sondern möglichst lange hält und alle gesetzlichen Normen einhält. Aber gibt es da eventuell freie, ungenutzte Spielräume? Ja, die gibt es, und Chiptuning versucht sie zu nutzen.

Stellschrauben für mehr Leistung bestehen einige: mehr und länger Kraftstoff einspritzen, den Ladedruck erhöhen, den Zündwinkel verändern – als dies kann zusätzliche PS auf die Straße bringen.

Wie funktioniert Chiptuning?

Je nach Alter und technischen Voraussetzungen eines Automodells gibt es verschiedene Ansatzpunkte. Besonders leicht geht Chiptuning über die OBD2-Schnittstellen, die eigentlich zur Fahrzeugdiagnose vorgesehen sind. Hier kann sich der Profi einschalten und die Software der Motorsteuerung einfach mit eigenen Daten überschreiben. Vergleichsweise simpel sind auch die Tuning-Boxen. Sie „fälschen“ die Messdaten der Motorsensoren und ermöglichen so eine Auslastung in eigentlich nicht vorgesehene Leistungsbereiche.

Schwieriger wird die Tuning-Aufgabe einerseits bei alten Autos ohne Prozessor, und andererseits bei neueren Modellen ohne OBD2. Manche Hersteller versuchen den Tunern die Arbeit schwer zu machen, um aus ihrer Sicht unerwünschte „Manipulationen“ zu vermeiden. Trotzdem wird ein gewiefter Mechaniker wohl immer einen Weg finden… „Kennfeldoptimierung“ heißt das Zauberwort, mit dem sich bis zu 30 Prozent Leistungsplus verbinden, in Fachkreisen.

Welche Gefahren drohen?

Chiptuning ist allerdings mehr als ein Spaß für PS-Freunde, sondern kann an recht nüchterne technische Grenzen stoßen. Schließlich haben die Autohersteller oft mit gutem Grund „Puffer“ vorgesehen. Eine Technik, die nicht an die äußerste Grenze geht, hält länger und ist möglicherweise auch sicherer. Sind Düsen, Katalysatoren und Getriebe thermisch und mechanisch überlastet, weil ihnen einfach zu viel zugemutet wird, kann das schnell teuer werden.

Mehr noch: Unautorisierte und übertriebene Leistungssteigerungen gefährden den Versicherungsschutz des Fahrzeugs und sogar seine Zulassung. Auch ein getuntes Auto muss die geltenden TÜV-Anforderungen und die EU-Abgasnormen einhalten.

Professionelles Chiptuning

Die Kunst des Chiptuning besteht also auch darin, vorhandene Grenzen zu erkennen, zu respektieren – und wenn möglich durch flankierenden Technikeinsatz zu verschieben. Ist ein Autoteil der potenziellen Belastung nicht gewachsen, kann und sollte es durch ein hochwertiges Teil ersetzt werden. Wenn diese Anpassung auch noch beim TÜV eingetragen ist, ist das Chiptuning zwar nicht mehr zum Billigtarif zu haben, dafür aber legal, langlebig und sicher. Professionelle Anbieter wie bhp Chiptuning oder das in Südwestdeutschland ansässige Fastlane Tuning betreiben etliche Stützpunkte, in denen die Kunden eine individuelle Beratung erhalten. So getunte Fahrzeuge bekommen sogar eine Werkstattgarantie, für ein langes Autoleben auf einem höheren Leistungslevel.

Chiptuning mit Garantie