Mein Reisetipp für die Leser dieses Portals ist die Balkan-Metropole Belgrad. Dieses Reiseziel ist im Moment noch ein absoluter Geheimtipp. Es gibt nur sehr wenige Reiseführer, und so gut wie nie widmen sich die Reiserubriken der Tageszeitungen diesem Reiseziel. Eine der wenigen Ausnahmen ist ein Artikel der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, der Ende 2006 erschienen ist und die reizvolle Eigentümlichkeit der Stadt und das neu erwachende Leben in ihr eindrucksvoll beschreibt.

So kommt es, dass man in der zweieinhalb Millionen Einwohner zählenden Metropole kaum jemals auf einen deutschen Touristen trifft. Dies ist doppelt schade, weil die aus Gastarbeiterzeiten herrührenden guten Deutschkenntnisse vieler Serben eine unerwartete Verständigungshilfe darstellen. Und selbst, wo diese nicht vorhanden sind, erweisen sich die Bewohner als derart zugetan und hilfsbereit, wie man es kaum je vorher in einer anderen Stadt erlebt haben dürfte.

Belgrad ist eine im Kern sehr hügelige Stadt. Sie dehnt sich weit ins Umland hinein und hat viele Gesichter und Facetten, die es in geplanten oder ungeplanten Steifzügen zu entdecken gilt. Es ist eine Stadt zum unbeschwerten Flanieren – teils mit stillen Orten, teils voll pulsierenden Lebens, doch niemals hektisch. Abgelegen liegt das sogenannte „Blumenhaus“ – das Mausoleum des berühmten Partisanenführers und Staatspräsidenten Josip Broz Tito.

Da sind die Reste einer alten gigantischen Festungsanlage – heute eines der wichtigsten Rückzugs- und Naherholungsgebiete der Belgrader -, der Einkaufs-Boulevard mit unzähligen Geschäften und Cafés, Uferpromenaden mit Restaurant-Hausbooten, auf denen sich ein Teil des Nachtlebens zuträgt. Ein stadtnaher künstlicher See lädt zum Sonnen, Baden und Verweilen ein, es gibt eine Wasserski-Anlage sowie einen Fahrrad-Verleih für kurze Ausflüge.

Wer Geschmack bekommen hat, dem sei der kleine Reiseführer von Merian ans Herz gelegt…

Autor: Peter Montag

Belgrad: Städtereise-Geheimtipp in Serbien