An den Nordhängen schroff, in der Mitte von Gräben zerteilt, nach Süden etwas zahmer: So präsentiert sich das Höllengebirge. Eigentlich zählt diese Berggruppe zu den Salzkammergutbergen, bietet aber ein etwas anderes, meist wilderes Erscheinungsbild. Hier merkt der Besucher deutlich, dass er sich in den „Kalkalpen“ befindet, denn das weiche Kalkgestein ist vielerorts vom Wasser ausgewaschen, hat zahlreiche kleine Senken und Höhlen gebildet. Die Geologen nennen eine solche Landschaft Karst.

Das Höllengebirge ist ein (im wahrsten Sinne des Wortes) überschaubares Areal. Die Nordgrenze zu den hügeligen Voralpen verläuft etwa entlang einer Linie zwischen Steinbach am Attersee und dem Ort Ebensee am Traunsee. Nach Süden erstreckt sich das Gebirge nur etwa elf Kilometer und endet schon vor Bad Ischl.

Das Höllengebirge von seiner sanften Seite - © Joujou / pixelio.de
Das Höllengebirge von seiner sanften Seite – © Joujou / Pixelio.de

Ein nicht alltägliches Mittelgebirge

Hohe Gipfel von über 2000 Metern finden sich nicht im Höllengebirge. Der plateauartige Hauptteil liegt durchschnittlich 1600 Meter über dem Meeresspiegel, die höchsten Erhebungen ragen nur wenige Hundert Meter darüber hinaus. Der „Pfaffengraben“ teilt die Berggruppe in eine westliche und eine östliche Hälfte. Das sind einige wichtige Gipfel des Höllengebirges:

  • Großer Höllkogel (1862 Meter; höchster Punkt)
  • Grünalmkogel (1821 Meter; steil abfallende Nordhänge)
  • Brunnkogel (1708 Meter; guter Ausblick über die Seenlandschaft)
  • Hochleckenkogel (1691 Meter; Eingang zur über 5 Kilometer langen Hochlecken-Großhöhle)
  • Feuerkogel (1592 Meter)
Schneeschuhwandern am Feuerkogl - © STMG, Fotograf: Wolfgang Stadler
Schneeschuhwandern am Feuerkogl – © STMG, Fotograf: Wolfgang Stadler

Auf den Feuerkogel, der den Traunsee überragt, führt eine Seilbahn und macht den Berg zum idealen Ausgangspunkt für weitere Wandertouren. Am Feuerkogel erstreckt sich auch ein beliebtes alpines Skigebiet. Sogar unter Meteorologen ist der Berggipfel berühmt, wurde hier doch mit 220 Stundenkilometern höchste Windgeschwindigkeit Österreichs gemessen.

Der Feuerkogel ist ein Paradies für die Fortbewegung auf verschiedenste Art: wandernd zu Fuß, im Klettersteig, auf Skiern, mit dem Mountainbike oder dem Paragleiter – all dies sind Möglichkeiten, diesen Berg und das umgebende Höllengebirge zu entdecken.

Höllengebirge – höllisch gut