Schneesichere Skigebiete und italienisches Sommerfeeling – Südtirol hat (mindestens) zwei Seiten. Zwischen Brenner und Bozen, Ortler und Antholz warten vielseitige Urlaubslandschaften auf die deutschen Gäste, die in aller Regel mit dem eigenen Auto anreisen. Lesen Sie hier unsere Tipps, wie Ihr Autourlaub in Südtirol zu jeder Jahreszeit erholsam wird.

Früh planen – früh buchen

Trotz hoher Hotelkapazitäten sind die begehrtesten Unterkünfte – Top-Lagen, Spitzenhotels, Burgen, Weingüter – schnell ausgebucht. Da lohnt es sich, das Hotel in Südtirol bereits einige Monate im Voraus zu buchen. So kann es nicht schaden, bereits im September den kommenden Sommerurlaub ins Auge zu fassen.

Wer ohne Familie verreist, kann „antizyklisch“ planen und den Ferienzeiten aus dem Weg gehen. Das gilt auch für den Anreisetag: An den Wochenenden kann es auf den wichtigsten Reiserouten voll werden, während die Lage werktags ruhiger ist. Nicht nur bei den Hotels, sondern auch bei vielen Ferienwohnungen ist eine tägliche An- und Abreise möglich (statt eines starren „Wechseltages“ am Sonnabend).

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Timmelsjochstraße auf Südtiroler Seite – Quelle: Hape Bolliger / pixelio.de

Anreise über die Brennerautobahn

An dieser Stelle behaupten Reiseführer zu anderen Zielen gerne, eine Anreise sei auf vielen Pfaden möglich. Das gilt für Südtirol leider nicht, da der Alpenhauptkamm zwischen Österreich und Italien verläuft und den Straßenbauern einige gewagte Pass-Straßen abverlangt hat. Eine Anreise über den Reschenpass im Westen, das Timmelsjoch bei Sölden oder gar das Pustertal im Osten kommt nur für wenige deutsche Urlauber in Frage (allerdings sind die Pässe gerade für Panoramafahrten spannend).

Die logische – weil mit Abstand kürzeste – Reiseroute führt über die Inntal-Autobahn A12 von Rosenheim nach Innsbruck und anschließend südwärts auf der Brennerautobahn A13, die sich ab der italienischen Grenze als A22 Richtung Bozen windet. Und da diese Strecke ziemlich alternativlos ist, lassen sich Staus nicht ausschließen.

Vignette und Autobahngebühren

Die Anreise über die österreichischen und italienischen Autobahnen ist mautpflichtig. Für Österreich ist eine Vignette vorgeschrieben, die an der Windschutzscheibe angebracht wird und einen Tag, zehn Tage, zwei Monate oder ein ganzes Jahr gültig ist. Auf der Brennerautobahn wird eine zusätzliche Gebühr erhoben und auch die südliche Fortsetzung auf italienischem Staatsgebiet kostet Geld. Die Kosten für die Gesamtstrecke zwischen Rosenheim und Bozen summieren sich auf mindestens 30 Euro (Stand 2023, Angaben ohne Gewähr).

Wer sich das Aufkleben und spätere Abkratzen der Vignette von der Scheibe ersparen will, für den bietet sich eine digitale Vignette an. Am komfortabelsten ist der Kauf bei einem Onlinedienstleister wie digitale-vignette-online.at, da auf diese Weise auch die sonst obligatorische 18-tägige Wartefrist wegfällt.

Die italienischen Autobahngebühren sind abhängig von der tatsächlich gefahrenen Strecke und werden über Mautstellen abgerechnet. Wenn Sie es nicht besonders eilig haben, können Sie in Italien auf die Autobahnnutzung verzichten und auf parallel verlaufende Landstraßen ausweichen. In Österreich sind Umfahrungen zwar ebenfalls möglich, aber kaum zu empfehlen, da die Nebenstrecken sehr viel Zeit und Nerven kosten können.

Weitere Bestimmungen

Die italienischen Verkehrsregeln verlangen von deutschen Urlaubern kaum Umstellungen. Für Pkw sind innerorts 50 Stundenkilometer, außerorts 90 km/h erlaubt. Auf Bergstraßen empfiehlt sich natürlich eine angepasste Geschwindigkeit. Das Tempolimit auf der A22 ist ausgeschildert. Gerade Geschwindigkeitsübertretungen werden in Italien mit sehr hohen Geldbußen geahndet.

Außerorts muss das Abblendlicht eingeschaltet sein, außerdem ist eine Warnweste im Auto Pflicht. Die erlaubte Promillegrenze liegt bei 0,5. Aufpassen sollten deutsche Autofahrer bei Parkverboten: Schwarz-gelbe Markierungen an Bordsteinen und gelb gekennzeichnete Flächen verbieten das Parken.

Südtirol im Winter

Im Winter geht in Südtirol eigentlich nichts ohne Winterreifen. In höheren Lagen und auf Pass-Straßen können auch Schneeketten nicht schaden. Selbst in den Sommermonaten kann man auf den höchsten Pässen von Wintereinbrüchen überrascht werden. In der Regel werden unpassierbare Straßen aber rechtzeitig gesperrt.

Eine Sonderregelung gilt für die Autobahn zwischen Brenner und Bozen: Hier sind vom 15. November bis 15. April mindestens Winterreifen vorgeschrieben. Aktuelle Verkehrsberichte für Südtirol einschließlich Wintersperren gibt es auf verkehr.provinz.bz.it, der offiziellen Website der Provinz Bozen.

Wir wünschen eine gute Fahrt in Südtirol!

Autourlaub in Südtirol – zu jeder Jahreszeit