Ohne ausreichende Stromversorgung darf kein Wohnwagen über die deutschen Straßen rollen. Der Hauptgrund ist die Beleuchtung: Damit diese ordnungsgemäß funktioniert, muss ein so genannter „Elektrosatz“ das Zugfahrzeug mit dem Anhänger verbinden. Das ist in der Praxis einfacher, als es klingt. Wir stellen Ihnen die beiden Möglichkeiten vor, unter denen sie wählen können, den 7-poligen und den 13-poligen Anhängerstecker.

Die Basisversion: 7-polig
Um den Bestimmungen der deutschen Straßenverkehrsordnung genüge zu tun, reicht eine 7-polige Steckverbindung. Sie sorgt zum Beispiel dafür, dass der Blinker auch hinten blinkt und dass der Wohnwagen einen Bremsvorgang signalisiert. Wer einen solchen 7-poligen Stecker besitzt, kann diesen bedenkenlos weiterverwenden. Bei manchen alten Wohnwagen ist sogar nur ein 7-poliger Anschluss vorgesehen.
Laut der geltenden Norm ISO 1724 sind die Anschlüsse bei heute erhältlichen Elektrosätzen folgendermaßen verteilt:
- Blinker links: Auf diese Weise erkennt der Hintermann den Richtungswechsel
- Nebelschlussleuchte
- Masseanschluss (als Schutzmaßnahme)
- Blinker rechts
- Schlusslicht, Umriss- und Begrenzungsleuchten, Kennzeichenleuchte (rechte Seite)
- Bremsleuchte
- Schlusslicht, Umriss- und Begrenzungsleuchten, Kennzeichenleuchte (linke Seite)

Die Komfortversion: 13-polig
Modernen Standards und zeitgemäßen Anforderungen entspricht die 13-polige Steckverbindung. Sie geht deutlich über das hinaus, was die StVO fordert. Wer beispielsweise im Wohnwagen einen Kühlschrank betreiben will, der auch während der Fahrt nicht ausgehen soll, nutzt im Optimalfall einen solchen Anschluss. Außerdem eröffnet er Optionen für künftige Anwendungen.
Laut der Norm ISO 11446 verteilen sich die Anschlüsse bei aktuellen Elektrosätzen so:
- Blinker links
- Nebelschlussleuchte
- Masseanschluss
- Blinker rechts
- Schlusslicht, Umriss- und Begrenzungsleuchten, Kennzeichenleuchte (rechte Seite)
- Bremsleuchte/li>
- Schlusslicht, Umriss- und Begrenzungsleuchten, Kennzeichenleuchte (linke Seite)
- Rückfahrleuchte
- Dauerplus-Stromversorgung
- Stromversorgung über Zündschalter oder Lichtmaschine
- Masseanschluss für Kontakt 10
- noch unbelegt
- Masseanschluss für Kontakt 9
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Was ist der Vorteil für den Wohnwagenbesitzer? Über den Kontakt 10 lassen sich zum Beispiel ein Kühlschrank oder eine Anhänger-Batterie sogar während der Fahrt mit Strom versorgen. Über den Kontakt 9 bekommen Standby-Geräte wie Wasserpumpe oder Diebstahlwarner Energie bei Bedarf. Dies erlaubt eine deutlich bequemere und flexiblere Nutzung der elektronischen Geräte.

Den passenden Elektrosatz kaufen
Auch wenn der 13-polige Elektrosatz teurer in der Anschaffung ist, lohnt sich diese Investition allemal. Das Unternehmen Bertelshofer – ein Spezialist für Anhängerkupplungen – empfiehlt den Kauf von Komplettsets mit Kupplungen und dazu passenden 13-poligen Elektrosätzen. Die Sets enthalten auch Adapter, um sie mit 7-poligen Elektrosätzen zu verwenden. So ist der Autofahrer bei allen Eventualitäten auf der richtigen Seite.
Sinnvoll ist es, vor dem Kauf zu überprüfen, über welche technischen Voraussetzungen der Wohnwagen verfügt. Bei älteren Modellen ist beispielsweise möglich, dass keine Dauerplus-Leitung verlegt ist, die aber nachgerüstet werden kann. Weitere Informationen über Anhängerkupplungen finden Sie hier.