
Beschädigte und zerstörte Windschutzscheiben verursachen jedes Jahr in Deutschland Millionenschäden. Wie teuer es für den Autofahrer wird, hängt dabei von mehreren Faktoren ab. Zwar übernimmt die Teil- und Vollkasko-Versicherung prinzipiell die entstehenden Kosten, es wird aber die vereinbarte Selbstbeteiligung fällig. Daher kann eine Reparatur der Windschutzscheibe wirtschaftlich sinnvoll sein, zumal professionelle Reparaturen sicherheitstechnisch und optisch keinerlei Nachteile gegenüber einem Austausch bringen.
Was geschieht bei einem Steinschlag?
In der Regel entsteht der Schaden durch aufgewirbelte Festkörper, die mit hoher Geschwindigkeit auf die Scheibe treffen. In vielen Fällen handelt es sich um Rollsplitt oder andere Steinchen, die von der Fahrbahn aufgewirbelt werden (vom eigenen oder einem anderen Fahrzeug) und das Glas beschädigen. Je nach Größe, Geschwindigkeit und Aufprallwinkel der Steinchen, hinterlassen sie mal nur eine oberflächliche Schadstelle oder verursachen einen langen Riss. Der Riss kann oberflächlich (in der Außenschicht der Scheibe) bleiben, oder er kann ebenfalls tiefere, von Folien getrennte Schichten der Windschutzscheibe beeinträchtigen.
Dass eine Frontscheibe vollständig zerstört wird und zersplittert ist ein extrem seltener Fall und die Folge eines kapitalen Unfalls. In der Regel bewahrt die Windschutzscheibe ihren Zusammenhalt, selbst bei größeren aufprallenden Gegenständen. Allerdings können sich anfangs kleine Beschädigungen nach und nach ausweiten, sodass ein Steinschlag möglichst zeitnah begutachtet und repariert werden sollte. Außerdem kann eine Schadstelle die Fahrsicherheit unmittelbar beeinträchtigen, zum Beispiel indem die direkte Sicht auf die Straße oder auf einen Außenspiegel gestört ist.
In welchen Fällen ist eine Reparatur möglich?
Ob sich ein vergleichsweise kostenintensiver Austausch vermeiden lässt, hängt nicht nur vom Umfang, sondern auch von der Position der Beschädigung ab. Wichtig ist, dass das Sichtfeld des Autofahrers durch die Risse nicht eingeschränkt ist. Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:
- Der Riss befindet sich außerhalb des unmittelbaren Sichtfeldes des Fahrers. Besonders sensibel ist der sogenannte Fernsichtbereich oberhalb des Lenkrads.
- Die Beschädigung liegt mindestens zehn Zentimeter vom Scheibenrand entfernt. Ist der Schaden näher am Rand, können technische Hürden eine Reparatur verhindern.
- Die Schadstelle misst höchstens drei Zentimeter im Durchmesser. Der ADAC ist hier deutlich konservativer und gibt einen Maximalwert von fünf Millimetern an.
- Die Beschädigung beschränkt sich auf die Außenseite der (Windschutz-)Scheibe.
Für weitere Informationen, welche Optionen in einem konkreten Fall zur Verfügung stehen, sollte man sich direkt an eine Fachwerkstatt werden – zum Beispiel an das Netzwerk der autoglas-profis.de, das auch einen mobilen Vor-Ort-Service anbietet.
Ablauf der Reparatur
Als eine sinnvolle „Erstversorgung“ kann der Autofahrer einen frischen Riss provisorisch mit einem Klebeband abdecken. Auf diese Weise wird das Eindringen von Wasser und Schmutz zunächst erschwert, was eine folgende Reparatur erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht. Im Idealfall sollte man sich innerhalb von zwei Tagen an eine Werkstatt in seiner Nähe wenden.
Bei der eigentlichen Reparatur dichten die Autoglas-Profis die Schadstelle zunächst ab und entfernen eventuell lose Splitter. Anschließend wird ein flüssiges Harz in den Riss eingepresst und mittels UV-Licht ausgehärtet. In abschließenden Arbeitsschritten wird die neue Oberfläche geglättet und wieder versiegelt. Das gesamte Verfahren ist oft binnen einer Stunde abgeschlossen. Im Ergebnis ist die Windschutzscheibe wieder voll belastbar und die ehemalige Beschädigung fast unsichtbar.
