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Santuari de Cura auf Mallorca – eigenes Foto

Ob mit dem Flugzeug oder mit dem Auto – Spanien ist eines der beliebtesten Reiseziele Europas. Liegt es an den endlosen Sandstränden, der südlichen Sonne, der tollen spanischen Küche, an Fiesta und Flamenco? Wahrscheinlich ein bisschen an allem. Wer das Land zwischen Baskenland und Andalusien vollständig kennen lernen wollte, bräuchte dazu mehr als ein ganzes Urlauberleben.

Was macht eigentlich Spanien aus? Über 3500 Kilometer Küstenlinie an Mittelmeer und Atlantik; lebendige Kulturmetropolen wie Madrid und Barcelona; attraktive Ferieninseln; historische Städte wie Sevilla und Granada; grüne Küstenlandschaften in Galicien; mondäne Urlaubsparadiese; stille Berg- und Fischerdörfer; und im Winter sogar etliche Skigebiete in Pyrenäen und Sierra Nevada, der südlichsten Skiregion des Kontinent. Diese ganze Vielfalt lässt sich eigentlich nur auf einer Autoreise – im wahrsten Wortsinn – „erfahren“.

Anreise: Auf der Autoreise nach Spanien fährt der Urlauber zwangsläufig viele hundert Kilometer durch Frankreich. Welches die beste Route ist, hängt sowohl vom Start- als auch vom Zielort ab. Die meisten Reisenden wählen die Mittelmeerküste oder Südspanien zum Ziel. In diesem Fall verläuft die schnellste und kürzeste Strecke über die deutsche Rhein-Autobahn A5, bei Mühlhausen über die französische Grenze und weiter auf der A36. Über Lyon und Montpellier geht die Autoreise-Route in die spanische Küstenautobahn AP-7 über.

Von Frankfurt am Main sind es gut 1300 Kilometer oder anderthalb Reisetage bis ins nordspanische Barcelona. Die Küstenautobahn ist der direkte Weg weiter in den Süden. Dabei sollte man die Dimensionen des Landes nicht unterschätzen. Immerhin über 2300 Kilometer ist das andalusische Malaga von Frankfurt entfernt.

Aus München weicht die kürzeste Anreiseroute ein wenig ab. Sie führt auf der Autobahn A1 durch die Schweiz (Achtung, Vignetten-Zwang!) und stößt erst bei Lyon auf die beschriebene „Hauptstrecke“. Wer dagegen beispielsweise das Baskenland oder den Nordwesten Spaniens besuchen möchte, fährt am besten über Paris und Bordeaux. Frankfurt und Bilbao (Baskenland) trennen fast 1500 Straßenkilometer.

Mautgebühren: Leider sind die Autobahngebühren in Spanien recht hoch, aber fast unumgänglich. Wer in dem gebirgigen Land zügig vorankommen möchte, ist auf den kurvigen Landstraßen schlecht beraten. Streckenweise mehr als acht Euro pro 100 Kilometer „Autopista“ sollte man einplanen. Die Durchfahrt durch Frankreich ist meist ein wenig günstiger.

Einreisebestimmungen: Für die Einreise gelten minimale Anforderungen. Erwachsene wie brauchen einen Reisepass oder Personalausweis.

Höchstgeschwindigkeit: Die offiziellen Tempolimits liegen meist unterhalb dessen, was in Deutschland erlaubt ist. In geschlossenen Ortschaften sind 50 Stundenkilometer zulässig, auf Landstraßen allerdings nur 90, auf Schnellstraßen 100 und auf Autobahnen 120 km/h. Bei der Durchreise auf französischen Autobahnen darf 130 Stundenkilometer schnell gefahren werden.

Besondere Verkehrsregeln: Die spanischen Verkehrsbestimmungen weisen nur wenige Besonderheiten auf. Am wichtigsten ist sicher die Pflicht, bei Unfällen oder Pannen außerorts eine Warnweste zu tragen. Jeder Autourlauber sollte eine solche Weste mit sich führen. Verboten ist in Spanien, im Auto mit Head-Sets zu telefonieren, an gelb markierten Straßenrändern zu parken sowie an unübersichtlichen Stellen zu überholen. Wenigstens letztere Regel sollte ohnehin selbstverständlich sein… Die Alkohol-Promillegrenze liegt bei 0,5.

Reisezeiten: Für jeden Geschmack bietet Spanien die passende Reisezeit. Bereits ab März ist es im Süden angenehm warm. Obwohl es zur Mandelblüte durchaus kräftig regnen kann, kommt immer wieder die Sonne zum Vorschein und entschädigt den Nebensaion-Urlauber. (Bis zu Ostern muss man selbst in touristischen Hochburgen nur mit wenigen Gästen rechnen.)

Das Mittelmeer-Wasser braucht etwa bis Juni, um badetaugliche Temperaturen zu erreichen. Der anschließende Hochsommer im Juli und August bringt oft extreme Hitze, die ohne erfrischendes Bad anstrengend sein kann. Im Herbst erstreckt sich die Badesaison dann bis in den Oktober. Etwa um diese Jahreszeit verstärken sich die Niederschläge, die das ausgedörrte Land dringend braucht.

Besondere Wetterbedingungen herrschen an der nördlichen Atlantikküste, in den Pyrenäen und der Sierra Nevada. Die Atlantik-Provinzen Galicien und Baskenland sind deutlich kühler und feuchter als der Rest des Landes und erinnern ein wenig an deutsche Klimaverhältnisse (insgesamt sind die Temperaturen aber doch ein paar Grad höher). In den Bergregionen von Pyrenäen und Sierra Nevada ist mehrere Monate im Jahr Wintersport möglich. Dank Höhenlagen von über 3000 Metern kann selbst im April noch Schnee liegen.

Die Sierra Nevada liegt nur 150 km von der sonnigen andalusischen Stadt Malaga entfernt. So kann man im Winter mit dem Auto schnell vom milden Klima der der Costa del Sol zu den verschneiten Skigebieten auf dem höchsten Gipfel des spanischen Festlandes gelangen. Wenn Sie sich die einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen möchten, mit den Skiern vom schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada, von dem aus man das Mittelmeer sehen kann, hinunterzufahren, sollten Sie Ihr Auto vor Ihrer Abreise nach Spanien mit einer Dachbox ausstatten, damit Sie Ihre Ausrüstung wie Skier oder Snowboards von zu Hause mitnehmen können. Alternativ können Sie diese natürlich bei Bedarf auch direkt vor Ort mieten. Die Wintersportsaison dauert dort in der Regel von Ende November bis Ende April. Eine erfrischende Abwechslung zum klassischen spanischen Flair und Landschaftsbild – vor allem für Langzeiturlauber interessant. Die meisten Touristen, die im Winter nach Spanien reisen, tun das zwar, um der Kälte zu entfliehen. Ein Ausflug auf diesen Gipfel ist jedoch sehr zu empfehlen.

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