Zündkerze - © Hartmut Mester  / pixelio.de
Zündkerze – © Hartmut Mester / Pixelio.de

Die Zündkerzen sind das schnell schlagende Herz des Ottomotors. Mehrere tausend Mal in der Minute entzünden sie das Luft-Benzin-Gemisch und halten dabei Temperaturen zwischen 400 und 900 Grad aus. Kein Wunder, dass die Verschleißteile in früheren Zeiten oft nach 10.000 Kilometern gewechselt werden mussten. Erst in den letzten Jahren hat moderne Zündtechnik für eine deutlich verlängerte Haltbarkeit gesorgt. Gleichzeitig ist häufig schwieriger geworden, die Zündkerzen selbst zu wechseln.

Die empfohlene Laufzeit ist im Handbuch des Autoherstellers vermerkt und ist überdies je nach Kerzenmodell unterschiedlich. Zeit für eine unplanmäßige Wartung ist zum Beispiel dann, wenn der Motor unrund läuft oder unerklärlicherweise mehr Sprit verbraucht.

Kerzen ausbauen

Bevor Sie an die Zündkerzen herankommen, müssen Sie zunächst die Stecker entfernen. Genau dieser Schritt stellt bei vielen neuen Autos erhebliche Herausforderungen an Ihre manuelle Geschicklichkeit. Falls sich die Stecker partout nicht beseitigen lassen, müssen Sie wohl oder übel die teure Hilfe einer Werkstatt in Kauf nehmen.

Drehen Sie die Kerzen am besten mit einem speziellen Zündkerzenschlüssel aus der Fassung, den Sie günstig im Fachhandel erwerben können. Achten Sie bitte darauf, dass keine Schmutzteilchen in das Gewinde fallen. Eine sehr fest sitzende Zündkerze drehen Sie zunächst nur ein kleines Stück heraus, damit das Gewinde nicht beschädigt wird. Träufeln Sie dann ein wenig Öl oder anderes Schmiermittel in den Gewindegang, drehen die Zündkerze wieder hinein und nach einigen Minuten endgültig heraus.

Motor-Diagnose

Das Aussehen der ausgebauten Zündkerze gibt Aufschluss darüber, ob im Motor noch alles nach Plan läuft. Wenn Sie einen bräunlichen oder gelblichen Überzug sehen, ist die Technik in Bestform und Sie können die Zündkerze gleich wieder einsetzen. Wirken allerdings die beiden Elektroden sichtbar verschlissen, kann der Zündfunke nicht mehr optimal überspringen und die Kerzen sollten ersetzt werden.

Ist die Kerze verrußt, deutet das auf eine falsche Vergasereinstellung (zu „fettes“ Gemisch), eine defekte Warmlaufregelung oder einen verschmutzten Luftfilter hin. Ein schwarzer Ölfilm kann beispielsweise an defekten Ventilführungen oder Kolbenringen liegen. Wenn die Elektroden angeschmolzen sind oder auf andere Weise stark verändert erscheinen, sollten Sie sicherheitshalber den Motor checken lassen, um größere Schäden zu vermeiden.

Kerzen einsetzen

Auch beim Wiedereinbau ist der Zündkerzenschlüssel unentbehrlich. Drehen Sie die Zündkerzen anfangs mit der Hand ins Gewinde und setzen Sie dann den Schlüssel an. Ziehen Sie die Zündkerzen aber nicht zu stark an, um sie nicht zu beschädigen. Optimal ist es, wenn Sie eine fabrikneue Zündkerze mit Flachdichtsitz um 90 Grad weiter drehen, nachdem Sie eine erste Drehhemmung gespürt haben. Gebrauchte Kerzen sollten nur um 30 Grad gedreht werden. Die weniger verwendeten Zündkerzen mit Kegeldichtsitz vertragen eine 15-Grad-Drehung.

Welche neuen Kerzen?

Wenn Sie die Zündkerzen wechseln, empfehlen wir, auf hochwertige und etwas teurere Produkte zurückzugreifen. Angesicht der Langlebigkeit moderner Kerzen sollten Sie nicht an diesem falschen Ende sparen – Ihr Motor wird es Ihnen danken. Nicht bewährt haben sich in der Praxis übrigens angeblich spritsparende Kerzen, die eine schnellere Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches versprechen.

Zündkerzen wechseln