Wenn der Wohnwagen nach monatelangem Stillstand wieder zum Einsatz kommen soll, empfiehlt sich ein gründlicher Check. Gerade Wohnwagen-Neulinge wissen oft nicht genau, worauf sie vor dem Urlaubsstart achten müssen. Hier sind die wichtigsten Tipps.
Reifen überprüfen
Ist der Caravan für Tempo 100 zugelassen, gelten besonders strenge Bestimmungen für die Reifen. Diese müssen nicht nur für die hohe Geschwindigkeit zugelassen sein, sondern dürfen höchstens 6 Jahre alt sein. Das Alter lässt sich an der vierstelligen DOT-Nummer ablesen, die auf dem Reifen angegeben ist und Produktionswoche und -jahr angibt. Nach 6 Jahren erlischt die Betriebserlaubnis des Reifens, weil zu befürchten ist, dass das alternde Gummi keinen Höchstbelastungen mehr Stand hält.
Sicherheitshalber sollten auch die Reifen von Standard-Wohnwagen nicht wesentlich älter sein. Für die Profiltiefe schreibt der Gesetzgeber – wie bei Autos – mindestens 1,6 Millimeter vor. Aber schon ab einer Tiefe von 4 Millimetern ist der Reifen nicht mehr optimal und sollte ausgetauscht werden.
Im Laufe der Zeit verliert ein Wohnwagenreifen Luft, die vor dem Urlaub unbedingt wieder aufgefüllt werden muss. Der richtige Reifendruck hängt von Reifenmodell, Belastungsindex, Wohnwagengewicht und Beladung ab. Die Wohnwagenhersteller publizieren entsprechende Tabellen. Ist der Wohnwagen voll beladen, sollte der Druck in der Regel 0,2 bar erhöht werden.
Frischwassertank reinigen und befüllen
Im feuchten Milieu des Frischwassertanks bildet sich schnell ein sogenannter Biofilm. Dies ist eine schleimig wirkende, dünne Schicht, die einen Nährboden für Mikroorganismen bildet. Um hier wieder hygienisch einwandfreie Bedingungen zu schaffen, muss der Tank leider regelmäßig gereinigt werden. Optimal ist eine manuelle Reinigung mit einer kräftigen Bürste, unterstützt von einem chemischen Reinigungsmittel. Auf dem Markt gibt es wirksame Reiniger auf Basis von Chlordioxid oder Aktivsauerstoff.
Anschließend kann der gereinigte Tank wieder mit Frischwasser befüllt werden. Sinnvoll ist eine Füllhöhe bis zur Hälfte des Höchststandes. Der Wohnwagen bleibt auf diese Weise ein wenig leichter – und das benötigte Wasser kann auf dem Campingplatz schnell aufgefüllt werden.
Richtig beladen – sicher fahren
Beim Beladen des Wohnwagens sollten Sie natürlich das zulässige Gesamtgewicht und die Anhängelast im Auge behalten. Aber auch eine clevere Verteilung der Zuladung ist wichtig, denn sie kann die Fahreigenschaften des Gespanns entscheidend verbessern. Wer schwere Gepäckstücke möglichst weit unten und leichte Teile weiter oben platziert, sorgt für einen tieferen Schwerpunkt. Damit bekommt der Wohnwagen eine bessere Straßenlage, was sich besonders in Kurven positiv auswirkt.
Wichtig ist auch, das Gepäck rutschsicher zu verstauen. Auch hier gilt: Statt eines offenen Regals ist der Boden der geeignetere Aufbewahrungsort. Im Zweifel hilft ein Gurt, lose Gegenstände festzuzurren.
Weitere Sicherheitstipps für Wohnwagen finden Sie im Onlineratgeber von Pincamp, dem Campingportal des ADAC.
Bremsen und Leuchten
Auch ein kurzer, aber sorgfältiger Technikcheck gehört dazu, wenn Sie Ihren Wohnwagen startklar machen. Funktioniert die Auflaufbremse ordnungsgemäß? Sitzt die Kupplung korrekt? Verrichten alle Leuchten noch ihren Dienst oder hat der Elektrosatz einen Wackelkontakt? Wenn alles wunschgemäß blinkt und leuchtet, steht der sicheren Urlaubsfahrt nichts mehr im Wege.