Selten kann ein Verbraucher so viel Geld sparen wie beim gut überlegten Kauf eines Wohnmobils. Der Preisunterschied zwischen neuen und gebrauchten Fahrzeugen kann sich schnell auf mehrere Zehntausend Euro summieren. Damit das Gebrauchtmobil aber noch viele Jahre seinen Dienst tut, ist ein kritischer Blick auf Technik und Ausstattung notwendig. Hier lesen Sie unsere Tipps, worauf gerade Wohnmobil-Neulinge achten müssen.
Hält das Fahrzeug wirklich dicht?
Der vielleicht kritischste Punkt, bei dem viele Altfahrzeuge durchfallen, ist die Dichtigkeit. Mürbe und herausgerutschte Dichtungen, feine Risse und Lücken lassen Feuchtigkeit ins Innere, die Einrichtung beginnt zu verrotten. Daher ist es wichtig, das gesamte Wohnmobil von innen und außen zu inspizieren. Könnte der Verkäufer eine kleine Pfütze noch schnell wegwischen, sind ein Modergeruch (oder gar Schimmelstellen) auf jeden Fall verdächtig.
Manche Hersteller geben eine 10-jährige Dichtigkeitsgarantie. Allerdings ist der Garantiezeitraum beim Kauf eines älteren Gebrauchten womöglich schon abgelaufen.
Der Technik-Check
Sehr wichtig ist ebenfalls, dass die Technik läuft – und das nicht nur im Motorraum. Folgende Dinge sollten Sie unbedingt überprüfen:
- Funktioniert das Licht? Geht auch der Kühlschrank?
- Gibt es eventuelle Probleme bei Wasserversorgung oder Heizung?
- Machen Kupplung und Bremsen – die bei Wohnmobilen stark strapaziert werden – einen guten Eindruck?
- Leuchtet das Licht außen am Fahrzeug (Scheinwerfer etc.?)
- Ist der Motorraum sauber oder finden sich dort Ölablagerungen?
- Haken die Gänge oder bringen sie den Motor zum Aufheulen? Dann droht ein Getriebeschaden.
- Springt der Wagen gut an?
- Haben die Reifen noch die erforderliche Profiltiefe?
Sie sollten auf jeden Fall auf einer Probefahrt bestehen. Ein oberflächlicher Blick ist nicht ausreichend. Übrigens müssen mehr als sechs Jahre alte Wohnmobile jährlich zur Hauptuntersuchung (TÜV). Eine frische Plakette ist ganz sicher ein gutes Zeichen. Gerade einem Neuling gibt dies die Sicherheit, dass kein grober Mangel übersehen wurde.
Je nach Ihrem eigenen Nutzungsverhalten kann eine grüne Umweltplakette wichtig sein. Ohne dieses Zeichen dürfen Sie viele Innenstädte nicht befahren. Technische Nachrüstungen kosten Geld und sind im manchen Fällen sogar fast unmöglich.
Beim Händler oder privat kaufen
Der Kauf eines Gebrauchtmobils ist nicht zwangsläufig beim Händler teurer. Im Gegenteil: Da der Händler gesetzlich zu einer 12-monatigen Gewährleistung verpflichtet ist, kann sich dies unter dem Strich auszahlen.
Auch wenn bei einem gebrauchten Wohnmobil naturgemäß der eine oder andere Kompromiss notwendig ist, sollten Sie dennoch darauf achten, ob die Grundausstattung Ihren persönlichen Bedürfnissen (teilintegriert, vollintegriert, Zahl der Schlafplätze usw.) entspricht. Ob für Sie ein Wohnmobil oder ein Wohnwagen die bessere Lösung ist, diskutieren wir in diesem Artikel.