Für Skifahren und Wintergaudi liegen die Alpen besonders nahe. Aber um die volle Vielfalt dieses Hochgebirges kennen zu lernen, reicht ein ganzes Urlauberleben kaum aus. Über 1200 Kilometer erstreckt sich der Gebirgszug vom Mittelmeer bis fast nach Ungarn. Je nach eigenem Können, Jahreszeit und persönlicher Vorliebe bieten sich ganz unterschiedliche Skigebiete an. Wir geben Ihnen eine erste Orientierung.

Wegweiser in den Schweizer Hochalpen - © Joujou / pixelio.de
Wegweiser in den Schweizer Hochalpen – © Joujou / Pixelio.de

Schweiz

Die Wiege des Alpintourismus steht vermutlich in der Schweiz. Etwa um 1860 entdeckten clevere Gastronomen, dass in der kalten Jahreszeit ein ungenutztes Potenzial steckt. Die mondänen Wintersportorte St. Moritz und Davos wetteifern um die – historisch nicht zweifelsfrei belegbare – Ehre, die ersten Skiurlauber aufgenommen zu haben. Die ersten Wintertouristen waren wohl Engländer, die im tief verschneiten Engadin Ruhe und körperliche Ertüchtigung suchten.

Neben dem Engadin (Kanton Graubünden) ist bei heutigen Skifahrern vor allem das Wallis sehr beliebt. Der ungeheure Vorteil von Wintersportorten wie Zermatt und Saas Fee ist ihre Höhenlage weit jenseits der 1000 Meter, die selbst in schneearmen Wintern für gute Pisten steht.

Österreich

Auch in hoch gelegenen österreichischen Skigebieten beginnt die Saison bereits im November. Im Ötztal oder am Arlberg startet der Skibetrieb oft schon früh.

Die wichtigsten Skiregionen liegen in den Bundesländern Tirol und Salzburg. Sie lassen sich von Deutschland aus nach kurzer Fahrzeit erreichen und legen besonders viel Wert auf ein familienfreundliches Ambiente. Hier zählen nicht in erster Linie Glamour und sportliche Leistung, sondern der Spaß im Schnee. Über fünf Millionen Gäste pro Jahr sprechen eine deutliche Sprache.

Das Beste ist, dass die meisten Skiorte nur einen Katzensprung von Deutschland entfernt sind. Damit die Anreise aber wirklich so kurz ist, wie der Blick auf die Landkarte verspricht, empfiehlt sich eine intelligente Reiseplanung, die die gefürchteten Hauptreisetage in den Weihnachtsferien möglichst auslässt.

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Italien

Eine ernsthafte Alternative südlich des Alpenhauptkamms sind die italienischen Skigebiete, und hier insbesondere Südtirol. Herausragend sind vor allem das Grödnertal sowie die Ferienregion „Kronplatz“. Die Dolomiten bilden ein eindrucksvolles Panorama für das Skivergnügen. Weitere attraktive Skigebiete liegen in den Grenzregionen zu Schweiz und Frankreich, beispielsweise Courmayeur am Montblanc-Massiv.

In manchen Jahren zeigt sich das Wetter im Norden und Süden der Alpen von recht unterschiedlichen Seiten. So kann es geschehen, dass in Österreich Schneemangel herrscht, während die Südtiroler Skigebiete hervorragende Wintersportbedingungen bieten.

Frankreich

Dass die französischen Skigebiete nicht direkt im Fokus deutscher Urlauber liegen, hat einzig mit ihrer geographischen Lage zu tun: von der deutsch-schweizerischen Grenze bis nach Chamonix braucht der Autofahrer gut fünf Stunden. Sind die Straßenverhältnisse schlecht, kann die Fahrt sogar noch länger dauern.

Attraktiv sind die Wintersportregionen allemal. Dafür sorgt bereits die große Höhenlage, umrahmt von den höchsten Alpengipfeln überhaupt. Das Skigebiet „Trois Vallèes“ soll sogar das größte der Welt sein. Orte wie La Plagne, Méribel oder Courchevel sind nicht nur vom Skiweltcup, sondern auch vom Radrennen Tour de France bekannt. Manche Wintersportparadiese in den französischen Seealpen liegen fast am Mittelmeer.

Fazit: die Abwechslung macht den Reiz

Der deutsche Skiurlauber kann die Alpen – je nach gewähltem Ziel – ganz unterschiedlich erleben. In manchen Schweizer Wintersportparadiesen überwiegt das Mondäne, während Österreich wohl eher für Familien mit Kindern bereit ist. Auch die Urlaubskasse wird hier besser geschont. Wer eine spannende Abwechslung sucht, findet sie in Frankreich oder Italien, muss dafür aber eine weitere Fahrstrecke in Kauf nehmen. Egal mit welchem konkreten Ziel, empfiehlt es sich, außerhalb der Weihnachtsferien zu verreisen.

Um immer optimale Schnee- und Wetterbedingungen zu haben, sollte man den Skiurlaub „Last Minute“ buchen. Schneeflaute in Österreich? Dann hat es vielleicht in der Schweiz ausreichend geschneit. Grüne Pisten im Grödnertal? Dann sieht die Lage am Montblanc vielleicht viel besser aus. Kurz entschlossene Skifahrer bekommen also nicht nur einen Preisvorteil, sondern können auch auf die aktuellen Schneehöhen reagieren. Und notfalls geht die Skireise eben nach Norwegen…

Winterurlaub in den Alpen – wohin?