Umweltplaketten
Umweltplaketten – © GTÜ / Pixelio.de

Keine Zufahrt zu europäischen Großstädten? Seit dem Jahr 2008 müssen vor allem deutsche, aber auch italienische Autofahrer darauf achten, ob ihr Fahrzeug die notwendige Erlaubnis hat – denn seither werden immer mehr städtische „Umweltzonen“ eingerichtet. Wer die deutschen Umweltzonen befahren will, benötigt eine Umwelt- bzw. Feinstaubplakette. Und nur eine grüne Plakette, die relativ emissionsarme Autos erhalten, garantiert auch in den kommenden Jahren „freie Fahrt“.

Deutsche Umweltzonen

Anfang 2022 liegen gut 50 deutsche Innenstädte innerhalb einer geschlossenen Umweltzone – mit leicht rückläufiger Tendenz. Dazu zählt auch die Zone „Ruhrgebiet“, die mehrere Städte umschließt. Die Plakettenpflicht gilt zum Beispiel in Berlin, München, Köln, Stuttgart, Frankfurt und Hannover. Hier ist die Umweltplakette für viele Stadtbewohner, Pendler und Städtetouristen ab absehbare Zeit absolut unumgänglich. Ohne Plakette kommt man, ohne ein Bußgeld zu riskieren, nicht einmal in die Nähe vieler Sehenswürdigkeiten, historischer Altstädte und Shoppingmeilen.

Die Umweltplakette wird in den Farben rot (hohe Feinstaubemission), gelb und grün (geringe Feinstaubemission) ausgegeben und kostet lediglich fünf bis zehn Euro. Erhältlich ist sie unter anderem bei vielen Autowerkstätten, bei TÜV und DEKRA. Die DEKRA bietet außerdem ein praktisches Onlinetool an, mit dem man vorab ermitteln kann, welche der drei Plakettenfarben einem Auto zusteht. Dazu trägt man klar definierte Werte aus dem Fahrzeugschein in das Tool ein. Die meisten Pkw zählen zur günstigen Schadstoffklasse 4, die der Abgasnorm „Euro 4“ entspricht. Schlechtere Feinstaubwerte liefern vor allem ältere Dieselfahrzeuge sowie Autos ohne geregelten Katalysator. Feinstaub ist unter anderem in Dieselruß und Bremsabrieb enthalten und gilt als potenziell krebserregend.

Umweltzonen im Ausland

Die Umweltzonen entspringen einem „Luftreinhalteplan“ der Europäischen Union und fußen auf europäischem Recht. Daher haben neben Deutschland mehrere andere EU-Staaten Fahrverbotszonen eingerichtet. Allerdings gelten die britischen, niederländischen und schwedischen Umweltzonen in der Regel nur für Lkw und andere Transportfahrzeuge, nicht jedoch für Pkw!

Einige Umweltzonen, die dem deutschen Modell ähneln, gibt es in Italien. Dort heißen sie „zona traffico limitado“, abgekürzt ZTL. Betroffen sind unter anderem die Städte Rom, Mailand, Bologna, Florenz, Pisa und Bozen. Die deutschen Feinstaubplaketten gelten hier allerdings nicht. Nähere Auskünfte bietet die Homepage des deutschen Generalkonsulats in Mailand.

In Umweltzonen unterwegs