Nur ein kleiner Teil der Türkei liegt noch in Europa, der überwiegende Teil des Landes gehört bereits zu Vorderasien. Doch findet das geteilte Land mehr Berührungspunkte mit den europäischen Ländern hinsichtlich politischer und wirtschaftlicher Ausrüstung. Und das gefällt auch den Urlaubern. Sie scharren Jahr für Jahr zu Millionen in das vororientalische Land. Aber was macht dieses Reiseland aus?

Reiseland Türkei

Eine Reise in die Türkei scheint nahezu ideal. Sie bietet Sonne, eine reizvolle Küste, Kunstschätze alter Kulturen in Fülle, bizarre Berglandschaften und weite Ebenen, dazu kommt eine geradezu sprichwörtliche Gastfreundschaft. Die Lage zwischen den beiden Kulturen, dem Christentum und dem Islam, dem Okzident und dem Orient, macht die Türkei, vor allem die Weltstadt Istanbul, besonders attraktiv. Hier treffen an einem Ort herausragende Bauten des Christentums auf die des Islams. Die ehemals christliche Kirche Hagia Sophia liegt der Sultan-Ahmet-Moschee, der so genannten Blauen Moschee, direkt gegenüber.

Die andere Seite des Tourismus

So boomte der Tourismus in den letzten Jahren auch. Und genau wie in den anderen südeuropäischen Ländern wurden in der Türkei Fehler beim Ausbau der touristischen Infrastruktur gemacht: Küstenorte wurden zu Hochhaussiedlungen und Gastlichkeit verkam zu Geschäftsmäßigkeit. Hinzu kommt, dass eine Reise in die Türkei je nach politischer Situation gefährlich sein kann. Grund ist die militärische Auseinandersetzung zwischen der türkischen Regierung und der PKK, der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei. Die PKK reagierte in der Vergangenheit auf die Angriffe der türkischen Sicherheitskräfte mit Anschläge auf türkische Urlaubsorte, um Ausländer von einem Besuch der Türkei abzuhalten. Südostanatolien, das Hauptsiedlungsgebiet der Kurden, ist deshalb bis auf weiteres als Urlaubsgebiet eher weniger zu empfehlen. Die Hauptballungsgebiete um Antalya, Istanbul und Izmir sind aber weiterhin für den Tourismus attraktiv und zu empfehlen.

Das Reisewetter

Von Mai bis Ende Oktober herrscht an der türkischen Mittelmeerküste meist bestes Badewetter. Insbesondere an der „Türkischen Riviera“ rund um Urlaubszentren wie Side, Alanya und Antalya sind in dieser Zeit nur wenige Regentage zu verzeichnen. Die Höchsttemperaturen steigen auf Werte über 30 Grad. Vom Herbst bis hinein ins Frühjahr ist das Reisewetter dagegen nicht ideal, was vor allem an dem fürs Mittelmeer typischen, ausgiebigen „Winterregen“ liegt. Die Türkei ist also kein Ganzjahres-Reiseziel.

Autor: Jasmin Schön, ergänzt von Jürgen Reschke

Türkei-Tourismus: Urlaub in einem zwiegespaltenen Land