Kleine Ursache, unangenehme Auswirkung: Ein Steinschlag im Autoglas kann teuer werden. Ob die betroffene Scheibe – meist ist es die Windschutzscheibe – ausgetauscht werden muss oder repariert werden kann, hängt von der Größe und Position des Schadens ab. Glücklicherweise übernimmt die Teilkasko-Versicherung in den allermeisten Fällen die Kosten.
Reparatur der Scheibe
Gerade kleine Schäden lassen sich gut beheben, indem eine Fachwerkstatt ein Kunstharz in die Schadstelle spritzt. Zur Schadensbehebung muss der Kunde noch nicht einmal die Werkstatt aufsuchen: Mobile Serviceteams erledigen auf Wunsch die Reparatur (oder den Austausch) des Autoglases direkt vor der Haustür. In folgenden, vom Gesetzgeber definierten Fällen ist eine kostengünstige Reparatur aber ausgeschlossen:
- Der Schaden befindet sich im direkten Sichtfeld des Fahrers. Hier gibt es keine Toleranz für eine (selbst nur minimale) Beeinträchtigung der Sicht.
- Der Schaden betrifft nicht nur das äußere Glas, sondern auch die Folie zwischen den Glasschichten oder sogar die Innenseite. Solch tiefgreifende Beschädigungen lassen sich nicht endgültig beheben. Außerdem dringen über diese Öffnungen schnell Feuchtigkeit und Schmutz ein.
- Der Schaden befindet sich näher als etwa zehn Zentimeter am Rand. Hier steht die Scheibe unter größerer Spannung, was die weitere Rissbildung begünstigt.
- Der Schaden ist bereits zu ausgedehnt. Der ADAC nennt für Steinschläge einen Grenzwert von fünf Millimetern, wogegen manche Werkstätten etwas „großzügiger“ rechnen und den Durchmesser einer Zwei-Euro-Münze zum Maßstab nehmen. Einzelne Risse dürfen unter Umständen bis zu fünf Zentimeter lang sein.
Wer auf eine Schadensbehebung verzichtet, riskiert nicht nur, dass sich Risse immer weiter ausbreiten, sondern muss auch damit rechnen, dass der TÜV die nächste HU-Plakette verweigert. Eine eigene Problematik haben Glasschäden bei Mietwagen. Dort treten sie überdurchschnittlich häufig auf, wenn Touristen beispielsweise Schotterpisten befahren. Aus diesem Grund sind Glasschäden in Standard-Mietverträgen zunächst nicht mitversichert, sondern erfordern den Abschluss einer kostenpflichtigen Zusatzklausel.
Austausch der Scheibe
Ist der Schaden irreparabel, hilft nur der komplette Austausch der Scheibe. Dies ist in der Regel nach zwei bis drei Arbeitsstunden erledigt. Die (von der Versicherung zu tragenden) Kosten liegen meist irgendwo zwischen 500 und 1500 Euro. Die Werkstätten arbeiten routiniert mit den Versicherungen zusammen, sodass der Kunde nicht mit ausufernden Formalitäten belastet wird. Sollte ein Fremdverschulden vorliegen, zum Beispiel weil ein vorausfahrendes Fahrzeug für den Steinschlag verantwortlich war, muss der Verursacher für die Kosten aufkommen.
Kostentreibend wirkt sind aus, dass in vielen modernen Autos Assistenzsysteme in oder an der Scheibe verbaut sind, die mit ausgetauscht oder neu kalibriert werden müssen. Hier kann es im Einzelfall passieren, dass der Versicherungsnehmer diesen Teil der Rechnung selbst begleichen muss. Aber so viel Pech ist eher die Ausnahme…