Was Badeurlauber freut, ist für Autofahrer unangenehm oder sogar gefährlich: praller, ungefilterter Sonnenschein. Temperaturen von mehr als 60 Grad sind in Autoinnenräumen keineswegs ungewöhnlich und belasten Erwachsene und besonders Kinder. Abgesehen von einer leistungsstarken Klimaanlage gibt es glücklicherweise zahlreiche Methoden, die Mitfahrer vor Hitze und Blendwirkung zu schützen.
Gut und simpel: Blenden und Rollos
Das wohl einfachste Hilfsmittel sind Sonnenblenden, die es in allen erdenklichen Ausführungen zu kaufen gibt. Während große, alubeschichtete Planen für die Windschutzscheibe gedacht sind und das parkende Auto vor Überhitzung bewahren sollen, werden die leichten Kunststoff-Varianten an den Seitenfenstern angebracht. Aufgedruckte, fröhliche Motive sollen vor allem den kleinen Kindern auf der Rückbank Spaß machen. Die simpelsten Sonnenblenden gibt es schon für wenige Euro. Eine notorische Problemzone sind allerdings die Saugnäpfe, die der Befestigung am Scheibenglas dienen, aber recht schnell ihren Dienst aufgeben können.
Eine Spur komfortabler sind Sonnenschutzrollos. Ihr Vorteil: Sie können dauerhaft an ihrem Platz angeheftet bleiben und werden nur bei Bedarf heruntergezogen. Die nächste Komfortstufe sind leichte Rahmenkonstruktionen, die sich in das gesamte Seitenfenster einsetzen lassen. Obwohl die Hersteller eine schnelle und problemlose Selbstmontage versprechen, sollte man dies am besten selbst überprüfen.
Verdunklung nur hinten erlaubt
Es liegt auf der Hand, dass ein Sonnenschutz an der Frontscheibe die Sicht massiv behindern würde – weshalb dies verboten ist. Aber auch an den vorderen Seitenfenstern (zwischen A- und B-Säule des Wagens) darf der Autobesitzer keine Verdunklung vornehmen. Der Gesetzgeber fordert hier „lichtdurchlässiges“ und verzerrungsfreies Sicherheitsglas.
Nachträgliche Scheibentönung
Viele Autos besitzen bereits ab Werk getönte Scheiben. Besonders häufig ist eine grüne Tönung – ganz einfach, weil sich diese am billigsten produzieren lässt. Fehlt allerdings die Tönung oder erscheint sie nicht ausreichend, kann man mit einer speziellen Tönungsfolie nachhelfen. Diese Folie wird innen auf die hinteren Scheiben aufgebracht. Die meisten Autofahrer wählen einen Verdunklungsgrad von bis zu 30 Prozent. Allerdings wäre sogar eine vollkommene Abdunkelung zulässig. Manche Folien besitzen einen metallischen Glanz, eine Nanobeschichtung oder andere Zusatzeigenschaften.
Einen weiteren, entscheidenden Vorteil haben alle derartigen Folien gemeinsam: Sie filtern einen großen Teil der gefährlichen UV-Strahlen aus dem Sonnenlicht. Das können die durchscheinenden Sonnenblenden und Rollos genauso wenig wie einfaches, unbeschichtetes Autoglas.
Das Aufbringen der Folie ist nicht ganz einfach, da eine Blasenbildung droht. Es empfiehlt sich also, eine Fachwerkwerkstatt zu beauftragen.
Noch mehr Sommer-Sonnenschutz
Um eine sommerliche Autofahrt so angenehm wie möglich zu gestalten, gibt es viele kleine Tricks und Hilfsmittel. Zum Beispiel verhindert ein ausgebreitetes helles Laken, dass sich die Rücksitze stark aufheizen. Die Klimaanlage sollte etwa sechs Grad unter der Außentemperatur eingestellt sein, empfehlen Experten.