Für viele Menschen ist das eigene Auto der mit Abstand teuerste Gegenstand im eigenen Haushalt. Leider verliert dieser Gegenstand täglich an Wert. Es lohnt sich also darüber nachzudenken, wie sich der Wertverlust wenigstens bremsen lässt. Wir verraten Ihnen, was Sie unternehmen können.
Wertverlust beim Kauf kalkulieren
Schon die Anschaffung eines Neu- oder Gebrauchtwagens entscheidet darüber, wie schnell die Wertkurve sinken wird. Bei Neuwagen ist der Verlust besonders rapide: Im ersten Jahr verlieren viele „Neue“ ein Viertel ihres Wertes, in den kommenden zwei bis drei Jahren ein weiteres Viertel. Erst danach setzt sich der Verlust langsamer fort. Anders ausgedrückt: Wer einen Drei-Jahres-Wagen kauft, handelt in der Regel besonders kostenbewusst.
Die Automarke ist eine weitere wichtige Einflussgröße. Mit Dacia, BMW, Audi und Skoda stehen ganz unterschiedliche Hersteller im Verdacht, besonders wertstabil zu sein, während die Verluste zum Beispiel bei Renault, Fiat und Opel deutlich höher ausfallen können. Auch extravagante Ausstattungen oder ungewöhnliche Farben können den Wiederverkauf des Autos erschweren und drücken daher den Preis.
Weniger Fahren?
Im Internet finden private Autokäufer und Verkäufer verschiedene Bewertungshilfen, wie zum Beispiel „Autowertrechner“. Hier werden auf einen Blick die Kernkriterien deutlich: Marke, Modell, Alter und Kilometerleistung. Von diesen Faktoren kann der Autofahrer nur die Kilometerleistung aktiv beeinflussen. Wer weniger fährt – so die Kalkulation – schont Motor, Getriebe und andere mechanische Teile und erhält somit einen hohen Restwert seines Fahrzeugs.
Dies ist mehr als ein akademisches Rechenexempel. Gerade wenn Verbraucher ihre Urlaubsreise planen und die Kosten von Verkehrsmitteln vergleichen, „vergessen“ sie häufig Verschleiß und Wertverlust des eigenen Fahrzeugs. Bei einer ehrlichen Rechnung kostet ein typischer Autourlaub mit einer Fahrstrecke von 3000 Kilometern nicht nur 300 Euro Sprit, sondern erzeugt schnell 1000 Euro Gesamtkosten. So gesehen, erscheint der auf den ersten Blick teure Bahnurlaub in einem ganz anderen Licht…
Anders Fahren?
Es gibt aber auch eine Teil-Entwarnung für Vielfahrer: Eine hohe Kilometerleistung ist keineswegs deckungsgleich mit einem hohen Verschleiß. Vieles hängt stattdessen vom individuellen Fahrstil und den Nutzungsgewohnheiten ab. Besonders belastend für das Auto sind Kaltstarts, viele Kurzstreckenfahrten und vor allem hochtouriges Fahren. Bei ruhigem Verkehr auf der Autobahn und mittleren Drehzahlbereichen bleibt der reale Verschleiß erträglich.
Spätestens an dieser Stelle stoßen auch die praktischen Onlinerechner an ihre Grenzen. Wer dem wirklichen Fahrzeugwert auf die Spur kommen will, muss beim (Pflege-)Zustand eines Autos selbst ganz genau hinsehen. Daher gehört bei seriösen Autohändlern und -vermittlern selbstverständlich zum Service, dass ein Sachverständiger das Auto persönlich begutachtet. Denn am Ende profitieren Käufer wie Verkäufer von einer fairen Preisfindung.