Welterbe der UNESCO, Jahrtausende alte Bergwerke, ein historisches Bauensemble, malerisch am Seeufer gelegen – das alles vereint das nicht einmal 800 Einwohner zählende Hallstatt. Das macht deutlich: Wer niemals in Hallstatt war, hat den Kern des Salzkammerguts leider verpasst.

Hallstatt und der Salzbergbau

Wann die Salzgewinnung die Menschen der Jungsteinzeit in die Gegend des Hallstätter Sees zog, ist nicht ganz klar. Manche Funde deuten darauf hin, dass dies schon vor 7000 Jahren geschah. Entscheidender für die folgende Entwicklung war wohl der Beginn des Untertage-Salzbergbaus. Spätestens 1500 v.Chr. entdeckten die Bewohner der kargen, für Landwirtschaft kaum tauglichen Region, dass im Inneren des Dachstein-Gebirges noch viel mehr Salz wartete, als sie von außen ahnen konnten. Sie begannen daher bemerkenswert tiefe, senkrechte Schächte in den Berg zu treiben und schufen so das älteste Salzbergwerk der Welt. (Mehr dazu in unserem Artikel zur Frühgeschichte.)

Die bronzezeitlichen, aber auch die späteren Spuren des Salzbergbaus lassen sich im Hallstätter Besucherbergwerk „Salzwelten“ anschaulich nachvollziehen. Die Folge der Salzgewinnung war eine wirtschaftliche Blütephase und die Ausprägung einer ganz besonderen Kultur, die Wissenschaftler Hallstattzeit getauft haben. Im Salzbergtal westlich von Hallstatt wurden zwar Schächte und Stollen des Bergbaus sowie Gräberfelder verschiedener Epochen, aber nur vereinzelte Siedlungsspuren gefunden. Daher ist unklar, wann dort wie viele Menschen lebten.

Im Mittelalter, etwa ab dem 14. Jahrhundert, bekam Hallstatt eine andere Rolle: Es wurde die wichtigste Salz-Produktionsstätte im Salzkammergut. Allerdings war es kompliziert, das wertvolle Mineral abzutransportieren. Hallstatt wurde auf einem schmalen Uferstreifen am Hallstätter See errichtet, bot nur Platz für wenige Häuser, aber nicht für eine Straße. Menschen, Salz und andere Güter mussten über schmale Bergpfade oder mit Booten über den See gebracht werden. Als die Kapazität des heimischen Sudhauses um 1600 erschöpft war, löste eine Art Pipeline – eine Soleleitung – das Transportproblem beim Salz. Aber erst 1890 hat man eine Zufahrtsstraße nach Goisern in den Fels gesprengt. Das erklärt auch, warum Hallstatt trotz seiner hohen historischen Bedeutung ein beschaulicher Ort geblieben ist.

Blick auf Hallstatt - © Karelj, gemeinfrei
Blick auf Hallstatt – © Karelj, gemeinfrei

Hallstatts Sehenswürdigkeiten heute

Eine Schienenbahn fährt die Besucher ins Salzbergtal und zu den „Salzwelten“ hinauf. Die spektakuläre Aussichtsplattform „Skywalk“ erlaubt einen Blick in die Schwindel erregende Tiefe zum Hallstätter See. Im Rudolfsturm, einem mittelalterlichen Wehrturm, ist heute eine Gastronomie untergebracht.

Die anderen Attraktionen Hallstatts befinden sich entlang des Sees. Viele Funde aus der bewegten Vergangenheit sind im Stadtmuseum (Museum Hallstatt) ausgestellt. Über 60 denkmalgeschützte Gebäude besitzt das Örtchen. Herausragend ist dabei die 1505 erbaute spätgotische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Nicht weit entfernt steht ein Beinhaus mit über 600 Totenschädeln – sicher eine praktische Einrichtung an einem Ort wie Hallstatt, der den Lebenden wie den Toten schon immer begrenzten Raum bot.

Nur fünf Kilometer von Hallstatt entfernt liegt Obertraun.

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