Die Stadt Gmunden ist (neben Bad Ischl) so etwas wie die „Metropole“ des Salzkammerguts. Nachdem die Bürger der Stadt ihr Geld einst im Salzhandel verdienten, kam später die Keramikherstellung dazu, bevor sich Gmunden in einen beliebten Kurort verwandelte. Alle historischen Epochen haben ihre deutlichen Spuren im Stadtbild hinterlassen. So ist Gmunden bekannt für seine prachtvollen Villen des 19. Jahrhunderts. Auch kulturell hat die Stadt am Nordufer der Traunsees, die heute gut 13.000 Einwohner zählt, vieles zu bieten.

Geschichte von Gmunden

Obwohl im Voralpenland schon zur Jungsteinzeit Menschen lebten, begann der wahre Aufstieg Gmundens erst im Mittelalter. Vermutlich im 11. Jahrhundert entstand am Fluss Traun ein bedeutender Handelsplatz für Salz. Das Salz stammte aus dem inneren Salzkammergut bei Hallstatt und wurde über die Traun flussabwärts verschifft, bis es schließlich in Gmunden anlandete und über Land weitertransportiert wurde. Gmunden erhielt die Marktrechte und durfte sich seit 1278 „Stadt“ nennen. Spätestens Ende des 15. Jahrhunderts begann auch die Produktion der „Gmundner Keramik“, die heute für ihr charakteristisches „grüngeflammtes“ Design bekannt ist.

Auch die Entwicklung zur Kurstadt war eng mit der Salzgewinnung verbunden. In den 1820er-Jahren entstand das erste Solebad in Gmunden, 1836 erhielt die Stadt Anschluss an die Pferdeeisenbahn, die mehr und mehr Touristen an den Traunsee brachte. Vor allem Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Übernachtungskapazitäten, eine großzügige Esplanade und Parks eingerichtet. Zu jeder Zeit herrschte eine große Rivalität mit Bad Ischl, dem bevorzugten Badeort der Habsburger Adels. Seit dem Jahr 1862 durfte sich Gmunden offiziell „Kurort“ nennen. Der Aufstieg zum touristischen Zentrum war nicht mehr aufzuhalten. Aus diese Boomphase der Stadtentwicklung sind einige architektonische Schmuckstücke erhalten.

Blick auf Schloss Ort - © Günter Havlena / pixelio.de
Blick auf Schloss Ort – © Günter Havlena / Pixelio.de

Sehenswürdigkeiten in Gmunden

  • Das malerische Schloss Ort geht auf das Jahr 909 zurück und ist heute ein besonderer Blickfang. Das Seeschloss, zu dem auch ein später erbautes Landschloss gehört, spielte die bauliche Hauptrolle in der Fernsehserie „Schlosshotel Orth“.
  • Am Marktplatz erlebt der Besucher einen Hauch von Italien, denn das Renaissance-Rathaus aus dem Jahr 1574 stammt von einem italienischen Baumeister. Eine Besonderheit an dem Gebäude ist das Keramikglockenspiel.
  • Im Kammerhof von 1450 sind fünf Museen untergebracht, die sich unter anderem der Stadt- und Regionalgeschichte widmen.
  • Das Stadttheater stammt aus dem Jahr 1872, also aus einer Hochphase der Stadtentwicklung. Hier werden heute Theaterstücke aufgeführt und (im Stile eines Programmkinos) Kinofilme gezeigt.
  • Die Villa Toscana, direkt beim Seeschloss Ort, ist ein weiteres Beispiel der architektonischen Pracht, die sich im Gmunden des 19. Jahrhunderts entfaltete. Einst war der schlossartige Bau im Besitz einer großherzoglichen Familie. Zur Villa gehört auch ein öffentlicher Landschaftspark.
  • Der wohl künstlerisch bedeutendste Kirchenbau ist die Pfarrkirche mit dem barocken Dreikönigsaltar von 1678. Außerdem beherbergt Gmunden ein Kloster der Karmelitinnen.
  • Kulturelle Anziehungspunkte sind die Gmundner Kunstmeile (ein Zusammenschluss lokaler Künstler) sowie die alljährlichen Festwochen Gmunden.

Freizeit rund um Gmunden

Ganz gleich, um welchen Sport es geht – in Gmunden ist (fast) alles möglich: Das Strand- und Erlebnisbad am Traunsee besitzt verschiedene Sportplätze und ein beheiztes Freibecken. Ein Anleger für die Traunsee-Schifffahrt ist genauso am Ort wie eine nostalgische Straßenbahn. Die Eishalle im Sportzentrum hat mehrere Monate durchgehend geöffnet. In der Stadt ist ein Anbieter für Tandem-Fallschirmflug ebenso zu Hause wie ein Yachtclub. Der „Salzkammergut Radweg“ führt an Gmunden vorbei und auch Wanderer finden mit dem Grünberg und dem Traunstein nahe gelegene Ziele.

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