So lebenswert uns das Salzkammergut heute erscheint – aus der Perspektive der Steinzeitmenschen war es kein attraktiver Lebensraum. Vermutlich drangen erst vor rund 6500 Jahren dauerhafte Siedler in diesen Teil der Alpen vor. Erste Spuren menschlicher Aktivitäten reichen jedoch weiter in die Vergangenheit zurück. Nach Ansicht der Forscher nutzten Steinzeitbewohner die Salzofenhöhle vor rund 35.000 Jahren als Jagdstation.

Salzofenhöhle

Die Höhle oberhalb des Toplitzsees zählt zu den bedeutendsten archäologischen Fundorten ganz Österreichs. Knochen (zum Beispiel von Höhlenbären), Holzkohlenreste und einfache Steinwerkzeuge, die man in der Höhle entdeckte, sind der Beweis für eine menschliche Nutzung. Möglicherweise machten in der Salzofenhöhle sogar schon vor 50.000 Jahren steinzeitliche Jäger Station. Wissenschaftlich widerlegt ist dagegen der vorgebliche Fund einer Knochenflöte: Bei dem Fragment handelt es sich wohl nicht um ein Musikinstrument, sondern um einen simplen Knochen mit Bissspuren.

Die Salzofenhöhle ist touristisch unerschlossen, kann also nicht ohne Weiteres besichtigt werden.

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Salzbergtal

Die folgenden Jahrtausende sind nicht durch Funde dokumentiert. Es ist also unsicher, ob und wo sich Menschen im Salzkammergut aufhielten. Dann vor rund 7000 Jahren – also in der Jungsteinzeit – rückt die Gegend um Hallstatt ins Zentrum der Aufmerksamkeit: einen Pickel aus Hirschgeweih und mehrere Steinbeile haben die Menschen jener Zeit im Salzbergtal hinterlassen. Diente der Pickel dazu, in diesem Hochtal das begehrte Salz aus dem Gestein zu schlagen? Begann schon zu dieser Zeit der Salzbergbau bei Hallstatt? Obwohl es gute Argumente für diese These gibt, bleibt es eine Spekulation.

Sicher ist aber eines: In der folgenden Jahrtausenden entwickelte sich bei Hallstatt ein wichtiges Siedlungszentrum. Wirtschaftliche Grundlage war der vermutlich älteste Salzbergbau der Welt und ein weit verzweigter Salzhandel. Etwa ab 1500 v.Chr. begnügten sich die Menschen nicht mehr mit der Salzgewinnung an der Erdoberfläche, sondern folgten den Salzvorkommen immer tiefer in den Berg hinein. Mit Bronze- und später mit den härteren Eisenpickeln trieben sie ein weit verzweigtes Stollensystem voran. Auch für dauerhafte Siedlungen fanden die Forscher Beweise, zum Beispiel über 5000 Gräber sowie prähistorische Anlagen zum Fleischpökeln. So genanntes Selchfleisch ist heute noch immer ein beliebtes Gericht im Salzkammergut.

Die Fundregion Salzbergtal und Dammwiese ist denkmalgeschützt und ist zudem Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut“. Es handelt sich also um historische Landschaft ersten Ranges. Eine weitere Besonderheit des Salzkammerguts ist die Mondseekultur, die vor mehr als 5000 Jahren Pfahlbauten im Mondsee errichtete.

Hallstattzeit

Die Gegend um Hallstatt war so bedeutend, dass Wissenschaftler eine ganze Menschheitsepoche nach ihr benannt haben: die Hallstattzeit. Sie reicht von 800 bis 450 v.Chr. Zu dieser Zeit lebten im Salzkammergut die Kelten und hatten gerade damit begonnen, Eisen für ihre Alltagsgegenstände (und den Salzbergbau) zu benutzen. Ihr folgte die Latènekultur, bis schließlich um Christi Geburt die Römer im Alpenraum die kulturelle Entwicklung zu bestimmen begannen.

Frühgeschichte: von der Altstein- bis zur Hallstattzeit