Sonnenuntergang im Juni - © Binchen99 / Photocase.de
Sonnenuntergang im Juni – © Binchen99 / Photocase.de

Spätestens Ende Juni beginnt fast überall in Europa die Haupt-Reisezeit. Bis dahin profitieren (Auto-)Urlauber oft noch von niedrigeren Preisen und leereren Stränden. Endlich lädt das Meer zum Baden ein und im Süden sind die Nächte bereits richtig lau und lauschig. Ohne schulpflichtige Kinder bietet sich jetzt die letzte Gelegenheit, touristische Hochburgen vor dem großen Ansturm zu erleben.

Die folgenden Ausführungen beruhen auf langjährigen Erfahrungswerten. Das tatsächliche Reisewetter kann von Jahr zu Jahr erheblich abweichen.

Italien: Bis auf einige nördliche Küstenregionen (zum Beispiel die Levante bei Genua) und die Alpenhöhenlagen knackt das Thermometer nun die 25-Grad-Marke. Und auf der abendlichen Terrasse und im Strandlokal ist es fast so warm wie tagsüber in Deutschland… Mit Ausnahme Sardiniens und Siziliens hat der Juni einige Regentage, sodass die Landschaft noch in frischem Grün steht. Das Meer ist jetzt überall mindestens 20 Grad warm und damit badetauglich.

Spanien, Portugal: Die beiden Länder weisen ein stärkeres Temperaturgefälle als Italien auf. Im Nordwesten, in Galicien, steigen die Werte nur auf mitteleuropäisches Niveau. Im sonnenverwöhnten Sevilla warten dagegen bereits satte 32 Grad im Schatten. Angenehmer ist es an der portugiesischen Algarve-Küste und am Mittelmeer. Das Meer hat meist erfrischende 20 Grad zu bieten, an der Algarve noch knapp darunter. Das Regenrisiko ist jetzt in der Mitte und im Süden sehr gering, am meisten regnet es im spanischen Baskenland.

Frankreich: In fast ganz Frankreich pendeln sich die Juni-Höchsttemperaturen auf sommerliche 22 bis 24 Grad ein. Einen Pullover brauchen Sie wahrscheinlich noch an der Nordküste, wo ist es rund fünf Grad frischer ist. Im Mittelmeer hat die Badesaison richtig begonnen, während der Atlantik bei Bordeaux mit 16 Grad nur etwas für Hartgesottene ist. Wer (fast) niemals von oben nass werden möchte, sollte auf Korsika Urlaub machen. Auf der Mittelmeerinsel besteht die geringste Regengefahr.

Griechenland: Im Südosten Europas ist bereits Hochsommer. Das Thermometer klettert häufig bis an die 30-Grad-Marke, im Süden scheint die Sonne mehr als 11 Stunden pro Tag. Die Nächte in Athen und auf Kreta sind rund 20 Grad warm. Das Meer schafft sogar noch etwas höhere Werte – auch in diesem Punkt ist Griechenland Spitze. Den Regenschirm können Sie jetzt getrost zu Hause lassen, ganz gleich, welchen Landesteil Sie besuchen.

Österreich, Schweiz: Das Alpenwetter hängt natürlich stark von der jeweiligen Höhenlage ab. In niedrigen Lagen spürt man, dass Österreich und Schweiz südlich von Deutschland liegen und ein etwas „kontinentaleres“ Klima haben: Das Temperaturniveau liegt zum Beispiel in Innsbruck, Wien und Bern zwei bis drei Grad über dem unsrigen. Wer höher hinaus will, sollte berücksichtigen, dass die Luft im Durchschnitt 1 Grad pro hundert Meter abkühlt. Erfahrene Alpenurlauber wissen außerdem, dass es auch immer Sommer immer wieder regnen kann; vor allem der Salzburger Raum ist zu Recht für Schlechtwetter-Perioden bekannt.

Großbritannien, Irland: Die Sommertemperaturen auf den britischen Inseln bleiben doch ein wenig hinter den deutschen Vergleichswerten zurück (Ausnahme: London). Dabei spielt es allerdings kaum eine Rolle, in welchem Landesteil Sie Urlaub machen. Obwohl Schottland weit im Norden liegt, weisen die Temperaturen mit gut 17 Grad ein ordentliches Niveau auf. Nicht nur Wanderfreunde haben jetzt Hochsaison.

Norwegen, Schweden, Finnland: Ein einzigartiges Phänomen lockt nun in Skandinavien: die Mittsommernacht. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni geht die Sonne nördlich des Polarkreises nicht mehr unter. Einheimische und Touristen feiern gemeinsam dieses Schauspiel, das auch südlich des Polarkreises deutlich zu erfahren ist. Angst vor den skandinavischen Temperaturen ist ab Juni übrigens überflüssig. Selbst in Finnland wird es nun angenehm warm, nur an der norwegischen Nordküste sind ein paar dicke Kleidungsstücke ratsam.

Reisewetter Juni: Start in den Sommer