Reisekrankheit © Klickweltmeister / Photocase.de
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Etwa jeder zehnte Mensch ist sehr empfindlich für die Reisekrankheit, die im medizinischen Fachjargon Kinetose genannt wird. Die Symptome dieses „Bewegungsschwindels“ sind ebenso eindeutig wie unangenehm: Fährt der Betroffene in einem Auto oder einem anderen Fortbewegungsmittel, stellen sich Kopfschmerzen, Schwindelgefühle und Übelkeit bis zum Erbrechen ein. Einige einfache Verhaltensregeln können dieses Unwohlsein linden. Medikamente sollten nur in schweren Fällen eingesetzt werden.

Ursachen der Reisekrankheit

Die Wurzel des Problems sind Sinneseindrücke, die sich scheinbar widersprechen und so Irritationen im Gehirn auslösen. Beispiel Autofahrt: Während das im Ohr angesiedelte Gleichgewichtsorgan signalisiert, dass sich der Körper in einer Ruheposition befindet, meldet das Auge eine schnelle Fortbewegung. Insbesondere bei Kurvenfahrten treten Beschleunigungen auf, die das Gehirn nicht ohne Weiteres zuordnen kann.

Kinder sind anfällig

Besonders stark betroffen sind Kinder zwischen 2 und 12 Jahren. Sie können die gegenläufigen Informationen oft nur ungenügend verarbeiten. Wird der Mensch älter, setzen meist Anpassungsprozesse ein: Das Gehirn lernt aus Erfahrung, welche unterschiedlichen Reize eine Autofahrt auslöst. Die Symptome der Reisekrankheit werden dann milder oder klingen ganz ab.

Im Erwachsenenalter leiden Frauen häufiger unter Bewegungsschwindel als Männer. Auch genetische Faktoren (Vererbung) scheinen eine Rolle zu spielen. Besonders ängstliche Menschen sind häufiger betroffen als psychisch stabile.

Und so können Sie der Reisekrankheit Paroli bieten:

  • Spezielle Gegenmedikamente müssen am Abend vor Reiseantritt eingenommen werden. Sie beugen der Übelkeit vor, haben aber eine Reihe von Nebenwirkungen. Daher sind sie nur in schweren Fällen sinnvoll.
  • Stellen Sie Ihre Ernährung bereits einige Tage vor Reisebeginn auf vitaminreiche und fettarme Kost um. Fette Speisen fördern das Erbrechen.
  • Reduzieren Sie den Genuss von Alkohol, Kaffee, Nikotin und Milchprodukten.
  • Versuchen Sie, sich auf der Fahrt aktiv zu entspannen. Hören Sie vielleicht Ihre Lieblingsmusik über Kopfhörer.
  • Vermeiden Sie es zu lesen. Dies verursacht bei den meisten Reisekranken Beschwerden. Richten Sie den Blick lieber durchs Autofenster auf den Horizont – oder schließen Sie die Augen.
  • Der beste Platz bei einer Reisekrankheit ist der Fahrer- oder Beifahrersitz. Hier haben Sie die beste Chance, das Fahrempfinden und Ihre Augenbewegungen zu synchronisieren.
  • Der Autofahrer sollte Ihnen zuliebe ruckartige Fahrbewegungen oder dynamische Kurvenfahrten vermeiden.
  • Sorgen Sie für ausreichend Frischluft und rasten Sie wenigstens alle zwei Stunden – oder dann, wann das flaue Magengefühl allzu deutlich wird.
Ganz schön übel: die Reisekrankheit