Um es gleich vorwegzunehmen: Der November ist kein Reisemonat für Jedermann. Zu dieser Jahreszeit kommt zu seinem Recht, wer in der Nebensaison Geld sparen und ruhig urlauben will – und wer dafür durchwachsene Wetterbedingungen akzeptiert. Badetaugliche Luft- und Wassertemperaturen gibt es noch in wenigen Mittelmeerregionen, wobei allerdings das Regenrisiko deutlich steigt. Im Alpenraum und in Skandinavien kündigt sich bereits der Winter an, bringt aber nur in wenigen Gebieten skitaugliche Schneemengen.
Die folgenden Ausführungen beruhen auf langjährigen Erfahrungswerten. Das tatsächliche Reisewetter kann von Jahr zu Jahr erheblich abweichen.
Italien: Der äußerste Süden Italiens gehört zu den wenigen Flecken Europas, in denen sich ein Rest von Sommer hartnäckig hält: Auf Sizilien kann es nochmals über 20 Grad warm werden. Auch das Mittelmeer ist kaum kühler. Und mit ein bisschen Glück, bleibt es außerdem von oben halbwegs trocken. Nur wenige Breitengrade weiter nördlich, zum Beispiel bei Neapel, kann der intensive Regen die Urlaubsfreunde kräftig trüben. Nördlich von Rom sind zudem die Tagestemperaturen deutlich auf Herbst eingestellt. Für einen Toskanaurlaub gibt es bessere Zeiten.
Spanien, Portugal: Das spanische Gegenstück zu Sizilien ist die Costa Blanca: Bei 20 Grad Luft- und 18 Grad Meerestemperatur lässt es sich gut aushalten. Außerdem weist die Ostküste, zu der unter anderem Costa Blanca und Barcelona zählen, deutlich geringere Regenmengen als der Süden und Norden auf. Den weiten Weg ins regnerische Portugal sollte man sich dagegen sparen. Sommerlich ist es weiterhin auf den Kanarischen Inseln und, bei günstigem Wetterverlauf, auf den Balearen. Aber das sind natürlich keine Auto-Reiseziele…
Frankreich: Weltstädte wie Paris sind natürlich zu jeder Jahreszeit eine Reise wert, auch im maximal 10 Grad warmen November. Dies ist übrigens ein typischer Tages-Wert für unser Nachbarland – die Temperaturen sind landesweit sehr ausgeglichen. Deutlich wärmer und leider auch regenfeuchter wird es an der Mittelmeerküste. Da macht das Baden eigentlich keinen Spaß mehr.
Griechenland: Auch in Griechenland entscheidet nun neben der Temperatur vor allem das Regenrisiko, wohin sich eine Reise lohnt. Die besten Bedingungen haben wohl Kreta-Reisende: Rund 20 Grad Höchstwerte von Luft und Wasser garantieren der Insel eine europäische Ausnahmestellung. Wie für die anderen Sommer-Refugien gilt auch für Kreta: Wer hier Urlaub machen will, sollte frühzeitig im November aufbrechen, da die Chancen auf gutes Urlaubswetter immer schlechter werden.
Österreich, Schweiz: Wer es gar nicht mehr abwarten kann, der kann jetzt dem ersten Neuschnee in die alpinen Höhenlagen folgen. Oberhalb von 2000 Metern sind die Aussichten eigentlich recht gut. In den Tälern ist dagegen meist noch kein Wintersport möglich. Frühes Buchen in einem nicht schneesicheren Gebiet kann sich also als Fehler erweisen. Eine kurzfristige Anreise ermöglicht dagegen, auf die aktuelle Wetterentwicklung zu reagieren.
Großbritannien, Irland: In großen Teilen der britischen Inseln wird es jetzt leider recht ungemütlich. Zu der nasskühlen Witterung kommt der berühmt-berüchtigte Nebel, der auch London in seinen Bann zieht.
Norwegen, Schweden, Finnland: Die allererste Adresse für Skifreunde ist die norwegische Region Lillehammer. Hier bekommen die Langlaufskier meist schon im November ausreichend Schnee. Im übrigen Skandinavien ist das keine Selbstverständlichkeit: Wer jetzt Wintersport betreiben will, muss die norwegischen Gebirgslagen, das nördliche Schweden oder Finnland aufsuchen.