Reifenpanne - © Christine Schmidt / pixelio.de
Reifenpanne – © Christine Schmidt / Pixelio.de

Alle paar Jahre ist es wieder soweit: Eine Reifenpanne setzt das eigene Auto außer Gefecht. Aber während ein Plattfuß im Stand nur lästig ist, bringt ein Reifenplatzer in voller Fahrt höchste Gefahr. Der einzige sichere Hilfsmittel, solche Reifenpannen zu vermeiden, sind so genannte Runflat-Reifen. Diese Reifen sind an entscheidenden Stellen speziell verstärkt und rollen auch ohne Luft problemlos weiter.

Mit Runflat-Reifen gehört das Reifenwechseln auf dem Autobahnstandstreifen oder bei nächtlichem Schneetreiben endgültig der Vergangenheit an. Der Autofahrer erreicht nicht nur sicher die nächste Werkstatt, sondern kann sich bis zu 300 Kilometer auf die Reifen verlassen. Einzige Einschränkung: Vollgas geben ist verboten und gefährlich. Aber mit den erlaubten 80 Stundenkilometern kommt man schließlich auch ans Ziel…

Verstärkte Flanken

Dem Reifenkäufer stehen zwei verschiedene Arten von „Notlaufreifen“ zur Auswahl: das PAX-System und der klassische Run Flat Tyre (RFT). Das PAX-System funktioniert mit einem Stützring, der direkt auf der Felge liegt und der bei Druckverlust ausreichende Fahreigenschaften gewährleistet. Die wesentlich häufigeren und billigeren RFT-Reifen, die je nach Hersteller verschiedene Markenbezeichnungen haben können, zeichnen sich durch verstärkte Reifenflanken aus. Beide Systeme sind etwa gleich sicher und machen einen Reservereifen überflüssig.

Spezialfelgen und Druckkontrolle

Runflatreifen lassen sich zwar mit „normalen“ Felgen fahren – dies bietet jedoch keine optimale Sicherheit. Besser sind speziell für diesen Zweck konstruierte Sicherheitsfelgen, die bei einer Reifenpanne ein seitliches Abrutschen der Reifen verhindern.

Das dritte – im Grunde unumgängliche – Sicherheitselement ist eine Reifendruckkontrolle. Moderne Runflat-Reifen arbeiten so wirkungsvoll, dass der Fahrer einen Luftverlust in einem Reifen kaum bemerkt. Daher besteht die Gefahr, dass er trotz Reifenpanne die Fahrgeschwindigkeit nicht auf das notwendige Maß reduziert. Eine Reifendruckkontrolle informiert den Fahrer über den Luftverlust und ermöglicht so eine rechtzeitige Geschwindigkeitsanpassung.

Reifendruckkontrollen und Sensoren gibt es auch als Nachrüstsätze. Sie können grundsätzlich an jedem Automobil nachträglich installiert werden.

Hohe Qualität hat ihren Preis

Laut Untersuchung des Automobilclubs ADAC sind moderne Runflat-Reifen genauso leistungsfähig wie konventionelle Sommer- und Winterreifen. Das gilt für die Fahreigenschaften wie für das Bremsverhalten und andere Sicherheitsaspekte. Lediglich bei der Beschleunigung haben sie aufgrund ihres höheren Gewichts leichte Nachteile.

Der einzige Grund, der gegen die Anschaffung von Runflats sprechen kann, ist der Preis. Besonders für die im Handel erhältlichen Winterreifen, die Notfahreigenschaften und Wintertauglichkeit miteinander vereinbaren, muss der Autofahrer tief ins Portmonee greifen.

Ob sich die Anschaffung lohnt, ist nicht zuletzt eine psychologische Frage: Wie viel ist es wert, die mit dem Autofahren verbundenen (Rest-)Risiken zu vermindern, um noch unbesorgter hinter dem Steuer zu sitzen?

Nie wieder Reifenpannen dank Runflat-Reifen