Wenn die Bremsen eines Autos quietschen, nervt das nicht nur den Fahrer, sondern kann auch auf ein Sicherheitsproblem hindeuten. Um ein akutes Risiko auszuschließen, sollte man die Bremsen in einer Fachwerkstatt überprüfen lassen.
Wie entsteht das Quietschen?
Das Geräusch ist das Resultat von unerwünschten Vibrationen an Bremsklötzen und Bremsscheiben. Sie treten auf, wenn die Bremsklötze ungleichmäßigen Druck auf die Bremsscheibe ausüben, mal stärker greifen und mal weiterrutschen. Dieses „Ruckeln“ versetzt das Metall in hochfrequente Schwingungen. Dafür kommen verschiedene Gründe in Frage:
- Manchmal wurden die Bremsen nicht ordnungsgemäß montiert. Wenn die neu eingebauten Komponenten nicht vollständig gesäubert wurden, verursachen Schmutzteilchen einen holprigen Lauf. Außerdem müssen die Bremsbacken möglichst eben auf den Bremsscheiben aufliegen.
- Auch ganz oder teilweise abgenutzte Bremsbeläge können ein Quietschen auslösen. Vor allem bei einer Überlastung der Bremsen kann der Bremsbelag „verglasen“, also teilweise schmelzen. Dies kann geschehen, wenn der Autofahrer bei Bergab-Fahrten notorisch auf der Bremse steht, statt die Motorbremse einzusetzen. An den überhitzten und geschmolzenen Stellen greift der Belag anschließend weniger gut. Auch nach einem Wechsel der Bremsbeläge muss die Bremse zunächst über mehrere Hundert Kilometer vorsichtig eingefahren werden.
- Generell zum Quietschen neigen „sportlich“ eingestellte Bremsen, die sehr schnell und konsequent greifen sollen. Bei Sportwagen ist die Geräuschentwicklung daher oft nicht im engeren Sinne als Fehler zu betrachten, sondern systembedingt.
Gegenmaßnahmen
Besteht der Verdacht auf einen Montagefehler, müssen die quietschenden Bremsen so bald wie möglich beim Auto geprüft werden. Auch bei vermutlich abgefahrenen bzw. beschädigten Bremsbelägen ist ein baldiger Werkstattbesuch erforderlich. Deutlich erkennbare Rillen in der Bremsscheibe sind ein untrügliches Zeichen für ein ernsthaftes Problem. Eine Selbstmontage oder Reparatur der Bremsen sollten übrigens nur sehr erfahrene Autofahrer vornehmen.
Falls keine ernsthafte Ursache vorliegt: Gegen die Quietschgeräusche gibt es „Antiquietschpaste“ oder Kupferpaste im Handel. Sie wird auf die Rückseite bei Bremsbacken aufgetragen und dämpft oft recht erfolgreich die Vibrationen.