Der stimmungsvolle Abschied vom Sommer ist das wichtigste Reisethema des Oktobers. Während es im Süden Europas ein letztes Mal richtig heiß werden kann, lockt mit etwas Glück in nördlichen Breiten der Altweibersommer. Die zahlreichen Wanderfreunde, die gerne im Oktober unterwegs sind, freuen sich über das beginnende Farbenspiel des Herbstlaubs.
Die folgenden Ausführungen beruhen auf langjährigen Erfahrungswerten. Das tatsächliche Reisewetter kann von Jahr zu Jahr erheblich abweichen.
Italien: Zum Herbst werden die Temperaturunterschiede im Land deutlicher. Während Sizilien mit fast 25 Grad noch immer hochsommerlich anmutet, fällt das Thermometer im Norden klar unter die 20 Grad-Marke. In den meisten Regionen, auch in Sizilien, nehmen nun die Niederschläge erheblich zu: Der typische Winterregen des Mittelmeerraumes beginnt einzusetzen. Grundsätzlich gilt: Der Norden (zum Beispiel Südtirol) und Osten (Adriaküste) ist erheblich trockener als der Süden und Westen.
Spanien, Portugal: Im Süden der iberischen Halbinsel hält sich der Sommer im Durchschnitt länger als in Italien. Die spanischen Wetterstationen von Sevilla und Alicante melden rund 25 Grad Höchsttemperatur, das südportugiesische Faro liegt nur knapp darunter. Zwar steigt die Regengefahr in beiden Ländern an, hält sich aber im Süden und Südwesten in Grenzen. Ein paar kräftige Regengüsse sind möglich, deutscher Dauerregen dagegen unwahrscheinlich. Die Küstengewässer haben noch immer badetaugliche Temperaturen.
Frankreich: Badeurlauber zieht es jetzt beinahe ausschließlich an die Mittelmeerküste. Hier erwärmen sich sowohl die Luft als auch das Meereswasser auf etwa 20 Grad. Das Mittelmeer ist ein deutlich besserer Wärmespeicher als der Atlantik, der bei Bordeaux im langjährigen Oktober-Durchschnitt noch 16 Grad misst. Zum Ausgleich muss der Reisende am Mittelmeer häufiger mit Regen rechnen. Im Vergleich zu Deutschland bekommt Frankreich mehr Sonne und Wärme. Das gilt auch für den Norden unseres Nachbarlandes, zum Beispiel die Normandie, die Bretagne und den Raum Paris.
Griechenland: Neben Südspanien ist Griechenland das Top-Refugium für Sonnenfreunde. Verbreitet steigt das Thermometer weit über 20 Grad. Dasselbe gilt für das Wasser von Ägäis und Mittelmeer. Auch die griechischen Nächte sind noch angenehm mild. Das Regenrisiko steigt erheblich an, ist aber regional sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während sich der Osten mit Athen und Saloniki über die aufkommenden Schauer freut, kann es auf dem westlichen und südlichen Festland teilweise unangenehm feucht werden. Einen Besuch auf Korfu sollte man bis zum Frühling vertagen.
Österreich, Schweiz: Vor allem in niedrigen und mittleren Lagen herrscht bis weit in den Oktober hinein perfektes Wanderwetter. Bei 14 bis 15 Grad kommt man kaum ins Schwitzen und kann die Natur ungestört genießen. Wer früh morgens aufbricht, sollte sich warm anziehen, denn nachts kann es deutlich abkühlen. Ein großer Vorteil ist die relative Niederschlagsarmut: In manchen Gebieten ist der Oktober der trockenste Monat des Jahres.
Großbritannien, Irland: Auch für den Oktober gilt: Das Reisewetter auf den britischen Inseln ist besser als sein Ruf. Zwar regnet es regelmäßig, aber doch selten andauernd. Immer wieder lässt sich die Sonne blicken. Mit rund 13 bis 14 Grad liegen die Höchstwerte auf deutschem Niveau. Für London-Besuche ist der Frühherbst sehr gut geeignet, da dann noch kaum Nebel über der Stadt liegt.
Norwegen, Schweden, Finnland: Für den normalen Reisenden haben Finnland und Norwegen jetzt wenig zu bieten. Die Tage werden schnell kürzer, die Temperaturen gehen in den Keller, ohne dass die Wintersaison bereits begonnen hätte. In Südschweden erfreut dagegen der „Brittsommar“ (Altweibersommer) die Urlauber: Von Anfang bis Mitte Oktober gibt es häufig eine warme Hochdruckperiode mit viel Sonnenschein.