Bevor es auf große Reise geht, sollte es selbstverständlich sein, den Ölstand zu überprüfen. Wir sagen Ihnen, wie Sie dabei alles richtig machen. Außerdem sollten Sie vor einer längeren Fahrt überlegen, ob es Zeit für einen Ölwechsel ist. Denn wenn Sie mehrere tausend Kilometer unterwegs sind, fahren Sie vielleicht länger mit „Altöl“, als dem Motor wirklich gut tut.
Ölstand messen
Eine Messung etwa alle 1000 Kilometer bringt Ihnen die Sicherheit, dass noch alles in Ordnung und ausreichend Öl vorhanden ist. So sollten Sie dabei vorgehen:
- Fahren Sie den Wagen auf einen ebenen Untergrund, stellen Sie den betriebswarmem Motor ab und warten Sie wenige Minuten. Da sich das Öl bei Erwärmung ausdehnt, garantiert nur ein warmer Motor ein korrektes Messergebnis. Nach kurzer Wartezeit ist das zirkulierende Öl beinahe vollständig in der Ölwanne zusammengelaufen.
- Ziehen Sie den Mess-Stab heraus und säubern Sie ihn. Am besten wischen Sie ihn mit einem sauberen Tuch ab, sodass Sie die Markierungen gut erkennen können. Ein paar winzige Fusseln sind vermeidbar, schaden den Motor aber nicht wirklich.
- Schieben Sie den Stab bis zum Anschlag in die vorgesehene Öffnung und vermeiden Sie dabei ein Verkanten. Ziehen Sie ihn dann wieder vorsichtig heraus.
- Der Ölstand liegt zwischen der oberen und der unteren Markierung: Sie können unbesorgt weiterfahren.
- Der Ölstand liegt unterhalb der unteren Markierung: Füllen Sie langsam Öl nach. Machen Sie bald eine Pause und kontrollieren Sie den aktuellen Stand. So verhindern Sie, dass Sie zu viel Öl eingießen. Der Abstand zwischen beiden Markierungen entspricht meist einem Liter.
- Der Ölstand liegt eindeutig oberhalb der oberen Markierung: Lassen Sie dringend wieder Öl ab, auch wenn die Prozedur lästig ist! Es drohen sonst ernsthafte Schäden an Motor und Katalysator.
Öl wechseln
Noch in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war es üblich, das Motorenöl bereits nach 2000 bis 3000 Kilometern zu wechseln. Die Zeiten haben sich zum Glück geändert: 15000 bis 30000 Kilometer, je nach Fahrzeugtyp, umfasst mittlerweile der empfohlene Wechselintervall. Immer wieder gibt es Meldungen von „Wunderölen“, die angeblich niemals ausgetauscht werden müssen. Auf dem Markt hat sich allerdings noch keines dieser Produkte durchgesetzt.
Der beste Ort für den Ölwechsel ist die Fachwerkstatt. Wer technisch begabt ist und Geld sparen möchte, kann auch selbst Hand anlegen. Dabei sind aber einige wichtige Punkte zu beachten: Nachdem die Ablassschraube am tiefsten Punkt der Ölwanne geöffnet ist, muss das Motoröl in einem dichten Behälter aufgefangen werden, um Umweltschäden zu vermeiden. Das Altöl kann später beim Kauf von neuem Öl abgegeben und entsorgt werden. Gleichzeitig sollte auch der Ölfilter ausgetauscht werden: Er fängt Schmutz und Metallteilchen auf, bis seine Kapazität und Schutzfunktion erschöpft ist.
Ob das Motoröl tatsächlich verbraucht ist, lässt sich oft an der Färbung auf dem Ölmessstab erkennen: Bei Benzinmotoren ist neues Öl bernsteinfarben und wird im Laufe der Zeit immer dunkler. Bei Dieselmotoren gilt dieser Maßstab allerdings nicht, da das Öl schnell rußgeschwärzt, aber dennoch betriebstauglich ist. Hier können Sie sich nur auf die Wechselempfehlungen der Autohersteller verlassen.