In Deutschland hat der Autobesitzer die Wahl zwischen fast 40.000 Kfz-Werkstätten. Gut die Hälfte von ihnen sind freie Autowerkstätten – die andere Hälfte ist vertraglich und logistisch an eine Automarke „gebunden“. Aber was ist die beste Wahl für den Verbraucher? Der vermeintlich günstige Betrieb um die Ecke oder die etablierte Vertragswerkstatt?
Die Marken- bzw. Vertragswerkstatt
Die Zahl der deutschen Markenwerkstätten sinkt beinahe jährlich. Allerdings wickeln diese noch immer die Mehrzahl der Reparaturen ab. Und das sind die Vorteile dieser Betriebe:
- Die Vertragswerkstätten konzentrieren sich im Wesentlichen auf eine einzige Automarke und verfügen in der Regel über das komplette Instrumentarium für Diagnose und Reparatur. Auch komplizierte Aufgaben sollten hier keine unüberwindliche Hürde darstellen.
- Die Mitarbeiter erhalten von den Autoherstellern regelmäßige Schulungen und sollten daher stets über das aktuelle, markenspezifische Know-how verfügen. Der tägliche Umgang mit denselben Automodellen hilft den Mechanikern, Probleme zu erkennen und zu lösen.
- Ist ein Neuwagen weniger als zwei Jahre alt, gilt die gesetzliche Sachmängelhaftung. Innerhalb dieser Frist werden Autoreparaturen, die auf Herstellungsfehlern beruhen, kostenfrei durchgeführt – aber NUR in einer Vertragswerkstatt.
Die freie Autowerkstatt
Von Ein-Mann-Betrieben bis zu Franchise-Ketten reicht die Palette der freien Werkstätten. Manche Betriebe haben sich auf bestimmte Routine-Prozeduren spezialisiert, beispielsweise Auspuff-Reparatur, Scheiben- oder Reifenwechsel. Hier die Vorteile:
- Da die freie Werkstatt statt Originalteilen des Autoherstellers oft günstigere Autoteile einsetzt, arbeitet sie kostengünstiger. Zudem legen die Werkstätten meist weniger Wert auf teure Schulungen. Unter dem Strich bleibt für den Verbraucher oft eine satte Ersparnis.
- Besonders hoch ist die Effizienz bei den Routine-Arbeiten wie dem Reifenwechsel. Hier sind markenungebundene Ketten nicht nur preislich unschlagbar, sondern arbeiten manchmal sogar „just in time“, also ohne vorherige Terminabsprache.
- Gerade bei älteren Autos (deutlich über der zweijährigen Sachmängelhaftung) bietet die freie Werkstatt oft ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Übrigens verliert der Autobesitzer keinen Anspruch auf die freiwilligen Garantieleistungen der Hersteller, wenn er „zwischendurch“ eine Nicht-Vertragswerkstatt aufgesucht hat.
Die passende Werkstatt auswählen
Fazit: Während bei Neuwagen (vor allem unter zwei Jahren Alter) sowie bei komplexen Problemen die Markenwerkstatt bester Anlaufpunkt ist, kann man bei älteren Fahrzeugen in freien Werkstätten viel Geld sparen. Das Qualitätsrisiko hält sich in Grenzen, da jede deutsche Autowerkstatt mindestens einen Kfz-Meister beschäftigen muss.
Eine Autowerkstatt kann man auch mit Hilfe des Internets suchen. Portale wie Autoscout24.de geben die Möglichkeit, verschiedene Betriebe in Wohnortnähe miteinander zu vergleichen und Bewertungen von früheren Kunden einzusehen. Aber auch die Internet-Suchmaschine Google oder Verbraucherportale wie kennstdueinen.de zeigen ihren Nutzern etliche Bewertungen für örtliche Werkstätten an.