Gut 1000 Kilometer schlängelt sich die Loire durch Frankreich, vom Zentralmassiv bis zur Atlantik-Mündung bei Nantes. Dabei hat die Loire zwei Besonderheiten: Der Fluss fließt ohne Staudämme und Kanalisierung in seinem natürlichen Bett. Und entlang der Loire reihen sich weltberühmte Schlösser.

Nur wenige europäische Flüsse dieser Größenordnung sind einer Begradigung entgangen. Daher wirkt die Flusslandschaft der Loire sehr urtümlich. Ausflugsschiffe machen dieses außergewöhnliche Stück Natur erlebbar.

Burgen und Schlösser

Nicht nur die heutigen Urlauber, sondern auch der französische Adel liebte die Loire. Neben strategischen Gründen war diese persönliche Zuneigung ein Grund, warum am Flusstal prächtige Burgen und Schlösser entstanden.

Die wichtigste Bauphase war die beginnende Renaissance im 16. Jahrhundert. Höhepunkte einer Loire-Tour sind zum Beispiel die Schlösser Chambord, Chenonceau, Azay-le-Rideau, Amboise und Blois. Genug Attraktionen für einen ganzen Urlaub.

Etwa 15 Kilometer von der Stadt Blois entfernt liegt Schloss Chambord. Es besitzt über 400 Räume und ist damit das größte (und auch das prachtvollste) der Loire-Schlösser. Architektonische Besonderheiten sind das vielgestaltige Dach mit seinen Türmen sowie ein doppelläufiges Treppenhaus, auf dem man sich ab- und aufsteigende Besucher nicht begegnen. Erstaunlich ist, dass Chambord trotz aller Pracht nur als Jagdschloss, aber nicht als fester Adelswohnsitz diente.

Eine weitere Perle ist das Schloss Chenonceau. Dieses Wasserschloss, in dem unter anderem Katharina von Medici lebte, liegt bei der Stadt Amboise in der Landschaft Tourraine. Neben dem eindrucksvollen Schlossbau ziehen auch die Gartenanlagen jährlich hunderttausende von Besuchern an.

Mündung nach Tausend Kilometern

Bei der Stadt Saint-Nazaire, in der Nähe von Nantes, mündet die Loire schließlich in den Atlantik. Hier weitet sich die Mündung auf dreißig Kilometer Breite.

Loire: Schlösser-Tour am naturnahen Strom