Mal schnell für zwei Tage nach Mallorca? Übers Wochenende nach London oder Paris? Klingt verlockend – aber lohnt sich das wirklich? Lesen Sie hier unsere Tipps, wie der Kurztrip wirklich zum (bezahlbaren) Vergnügen wird.

Tower Bridge in London, in der Dämmerung aufgenommen
Ideal am Wochenende? Die Tower Bridge in London – E.D. / pixelio.de

Zeit optimal ausnutzen

Damit sich die Reise lohnt, gilt es möglichst keine Zeit zu verschwenden. Das bedeutet: Am Freitag früh aufbrechen und am Sonntag spät wiederkommen. Während die Autoreise das beste Timing verspricht, überbrückt das Flugzeug problemlos größere Distanzen. Wichtig ist dabei aber die Brutto-Reisedauer – einschließlich der Transfer- und Wartezeiten.

Bei der Autoreise ist gewöhnlich der Freitag besonders kritisch, wenn die Rush-Hour und der Ferienbeginn eines großen Bundeslandes zusammenfallen. An Baustellen und im Umfeld deutscher Großstädte (vor allem Berlin, Köln, Stuttgart und München) kann man dann so viel Zeit verlieren, dass der Wochenendtrip zur Tortur wird. Der Automobilclub ADAC gibt rechtzeitig Stauwarnungen heraus, die unbedingt ernst zu nehmen sind.

Eine Flugreise ist dagegen dann sinnvoll, wenn der Hinflug spätestens am frühen Freitagnachmittag und der Rückflug am Sonntagabend startet. Dafür braucht der Urlauber ein bisschen Geduld und Geschick bei der Terminwahl – und oftmals gibt es einfach keine günstige Verbindung. Beliebte Urlaubsziele werden naturgemäß häufiger angeflogen und bieten daher mehr Optionen. Manchmal geben die Suchmasken der Online-Reisebüros passendere Ergebnisse aus, wenn der Urlauber nach Hotel und „Nur Flug“ getrennt sucht.

Die Brutto-Reisezeit berücksichtigen

Zur reinen Flugdauer addieren sich im Normalfall noch weitere Zeiten:

  • Der Transfer zum Flughafen. Selbst wenn der Flughafen direkt am Wohnort liegt, ist hierfür mindestens eine halbe Stunde zu veranschlagen.
  • Die Wartezeit im Flughafen. Viele Pauschalreise-Veranstalter empfehlen, 90 Minuten vor Abflug am Airport zu sein. Bei Linienflügen reicht eine Stunde meist aus. Wer keinen Koffer abgeben muss, sondern sich aufs Handgepäck beschränkt, kann direkt zum Boarding erscheinen.
  • Verspätungen sind unkalkulierbar. Aber viele Flughäfen informieren kurzfristig per SMS oder E-Mail über Verspätungen.
  • Transfer vom Zielflughafen zum Hotel. In Metropolen wie London kann die Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt bis zu einer Stunde dauern.

Auf diese Weise summieren sich die unproduktiven Reisezeiten zu drei Stunden oder mehr. Für eine Mallorca-Reise bedeutet das mehr als eine Verdoppelung der Flugdauer. Auch bei einer Autoreise ist die Berechnung des Navigationsgerätes oft nur graue Theorie, da Pausenzeiten und kurzfristig entstehende Staus nicht mitberücksichtigt sind.

Ob die Hin- und Rückreise tatsächlich eine Belastung ist – oder sogar als spannender Teil des Wochenend-Urlaubes empfunden wird – ist eine höchst individuelle Frage. Wir denken: Spätestens ab einer Gesamtzeit von zwei mal sechs Stunden, die in Verkehrsmitteln verbracht werden, ist die Grenze des Vergnügens erreicht. Immerhin lassen sich innerhalb dieser maximalen Zeitspanne fast alle europäischen Städteziele erreichen: von Paris bis Rom, von London bis Barcelona.

Geld sparen

Eine kurze Auszeit übers Wochenende ist für viele Urlauber Gold wert. Angesichts der kurzen Aufenthaltszeit belasten die Fahrt- bzw. Flugkosten am stärksten die Reisekasse. Um das Sparpotenzial optimal zu nutzen, ist eine frühe Buchung effektiver als ein „Last-Minute“-Angebot (von denen es immer weniger gibt). Und Sparfüchse überprüfen die aktuellen Reiseangebote an verschiedenen Wochentagen, da die Preise – gesteuert cleverer Software, die auf Angebot und Nachfrage reagiert – täglich schwanken können.

Fazit: Wochenendtrips lohnen sich besonders dann, wenn der Urlauber der gute günstige (Linien-)Flugverbindung nutzt und nahe am Flughafen wohnt. Für Städtereisen in Deutschland ist das Auto meist die bessere und preiswertere Wahl. Etwas Ausdauer bei der Schnäppchensuche kann sich auf jeden Fall auszahlen.

Kurztrip übers Wochenende – wann lohnt sich das?