Café Sacher in Wien - © RainerSturm / pixelio.de
Café Sacher in Wien – © RainerSturm / Pixelio.de

Städte sind mehr als nur Mauern und Museen. Sie sind die Heimat von Menschen. Wer als Tourist eine Stadt besser kennen lernen will, muss ihre Menschen treffen, muss über Plätze laufen, in Cafés und Kneipen sitzen. Hier stellen wir Ihnen vier Städte aus kulinarischer Perspektive vor.

Wien

Besonders delikat (und vor allem deftig) schlemmen lässt sich in Wien. Wohl kaum eine Stadt auf der ganzen Welt hat so viele Spezialitäten hervorgebracht wie die österreichische Donaumetropole. Seit dem 17. Jahrhundert vermischten sich dort nach und nach kulinarische Einflüsse aus Italien, Frankreich, Ungarn, Böhmen und vielen anderen Ländern. Ein Evergreen ist das berühmte Wiener Schnitzel, ein paniertes Kalbsschnitzel, das seit Mitte des 19. Jahrhunderts in den Kochbüchern steht.

Ein Meilenstein der Backkunst ist die 1832 erfundene Sachertorte mit ihrer charakteristischen Schichtung aus Schokolade und Marillenmarmelade. Ein Besuch in einem Kaffeehaus ist für den Wienbesucher nicht unbedingt originell, aber dennoch ein absolutes Muss. Die Wiener Vorliebe für süße Mehlspeisen dokumentieren auch die Pfannkuchen-Varianten Kaiserschmarrn oder Palatschinken. Außerdem kennt wohl keine andere Stadt so viele Arten der Gulasch-Zubereitung wie Wien.

Paris

Frankreich ist das Land der Haute Cuisine, aber auch der regional vielseitigen und abwechslungsreichen Küche. Fast jeder Landstrich hat eine eigene Esskultur hervorgebracht. Einer der populärsten Beiträge der original Pariser Küche ist die Zwiebelsuppe. Schon seit dem 18. Jahrhundert wird sie in klassischer Weise mit Zwiebeln, Brühe, etwas Weißwein und gerösteten Croûtons angerichtet. Neben der „hohen“ Kochkunst lieben die Pariser vor allem ihre kleinen Brasserien (Gaststätten) und Bistros. Der Urlauber sollte aber auf jeden Fall ausreichend Geld einstecken, denn viele Preise sind gepfeffert.

Barcelona

Die meisten Spanier vernachlässigen das Frühstück, nehmen mittags die erste ernsthafte Mahlzeit zu sich, um sich dann zu (für deutsche Verhältnisse) sehr später Abendstunde den Magen mit Leckereien zu füllen. Die Weltstadt Barcelona gehört nicht nur bei den Reiseveranstaltern, sondern auch bei privat organisierten Reisen zu den Top-Städtereisezielen Europas. Dies mag auch lukullische Gründe haben, denn die Stadt ist eine Hochburg der Tapas: kleine bis mittelgroße, äußerst vielfältige Happen aus Fleisch, Fisch und Gemüse, die in Restaurants und Bars serviert werden. Besondere Spezialitäten in Barcelona (und ganz Katalonien) sind Gänsebraten und Canalons, eine spezielle Cannelloni-Variante. Charakteristisch sind außerdem fünf verschiedene Soßen, die zu den Gerichten gereicht werden.

Prag

Die traditionelle böhmische Küche, die in der tschechischen Hauptstadt Prag auf den Tisch kommt, ist vor allem deftig und fleischreich. Hier wird Schweinebraten mit Kraut serviert, Rinderlenden oder Gulasch. Der Prager Schinken ist kein Aufschnitt, sondern wird warm angerichtet. Als Beilagen gibt es eine unendlich scheinende Auswahl an Knödeln und Teigerzeugnissen, zum Beispiel Zwetschgenknödel oder Buchteln. Und dazu darf natürlich das berühmte Prager Bier nicht fehlen, das außerhalb der Touristenzentren zu sehr günstigen Preisen in Halb-Liter-Gläsern ausgeschenkt wird.

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