Der Schutzbrief hilft - © rudolf ortner / pixelio.de
Der Schutzbrief hilft – © rudolf ortner / Pixelio.de

Wenn das Auto im Urlaub schlapp macht, ist das für alle Beteiligten höchst ärgerlich. Teuer muss der Zwischenfall allerdings nicht werden, denn für solche Widrigkeiten gibt es schließlich einen Kfz-Schutzbrief. Er beinhaltet meist ein umfangreiches Hilfspaket, das im besten Fall nur wenige Euro pro Jahr kostet.

Der Autofahrer kann im Groben zwischen drei Möglichkeiten wählen: Mitgliedschaft im Automobilclub, Schutzbrief der Autoversicherung oder Mobilitätsgarantie des Autoherstellers.

Mitgliedschaft im Automobilclub

Wohl viele Autofahrer sind aus einer akuten Notlage einem Automobilclub beigetreten: Hat der eigene Wagen eine Panne, erinnert man sich an die gelben (oder andersfarbigen) „Engel“. Ein kurzer Griff zum Handy und schon bald eilen die motorisierten Helfer hinzu. Wer die Kosten für den Einsatz nicht zahlen will, wird schnell Mitglied bei dem hilfreichen Verein. Diese Szene dürfte sich auf deutschen Straßen jährlich Tausende Male wiederholen.

Aber bleibt dieser rasche Deal auch langfristig sinnvoll? Das kommt darauf an, was der Autofahrer erwartet. Automobilclubs bieten ihren Mitglieder ein breites Sortiment an Serviceleistungen: digitale und gedruckte Informationen, vergünstigte Reisen, Kreditkarten und vieles mehr. Auch der Schutzbrief gehört zu diesem Gesamtpaket, das irgendwo zwischen 50 und 100 Euro kostet. Wer immer wieder von diesen Leistungen Gebrauch macht, ist in dem Club sehr gut aufgehoben. Wem es aber vor allem um den Schutzbrief geht, macht auf lange Sicht eher Minus.

Kfz-Schutzbrief der Versicherung

Damit ein Schutzbrief seinen Namen tatsächlich verdient, sollte er die wesentlichen Risiken absichern, die nach Pannen oder Unfällen auf deutschen (und europäischen) Straßen drohen. Dies beginnt mit der zügigen Pannenhilfe vor Ort und endet mit dem Rücktransport von verletzten Menschen und beschädigten Automobilen. Auch der Versand von benötigten Auto-Ersatzteilen ins Ausland hilft Kosten zu sparen, wenn die Teile anderswo teuer oder sogar nicht erhältlich sind.

Ein wichtiger Vorteil für den Autofahrer: Der Kfz-Schutzbrief vom Versicherer kostet nur einen Bruchteil einer Autoclub-Mitgliedschaft, da er sich auf die Kernleistungen konzentriert.

Verbraucher sollten darauf achten, dass der Schutzbrief alle individuell benötigten Elemente beinhaltet. Leistungsmerkmale sind beispielsweise die übernommene Schadens-Höchstsumme und der geographische Einzugsbereich (gilt der Schutzbrief auch für mein Urlaubsland?). Außerdem ist ein Schutzbrief natürlich an einen Kfz-Versicherungsvertrag gebunden, lässt sich also nicht isoliert vereinbaren.

Mobilitätsgarantie des Autoherstellers

Viele Autohersteller bieten Pannen- und Unfallservice im Rahmen einer „Mobilitätsgarantie“ für Neuwagen (oder sogar für ältere Fahrzeuge) an. Die Garantie beinhaltet ähnliche Komponenten wie ein Schutzbrief, wie beispielhaft von Volkswagen. Manchmal besitzt die Garantie eine begrenzte Laufzeit (beispielsweise drei Jahre bis zur ersten Hauptuntersuchung). In der Regel ist sie an besondere Bedingungen geknüpft, wie die Wahrnehmung umfassender Inspektionen. Hier muss der Autobesitzer genau nachrechnen, ob sich dieses Modell voraussichtlich lohnt.

Kfz-Schutzbrief bei der Versicherung billiger