Spritze, Impfung - © bobby fisher / Photocase.de
Spritze, Impfung – © bobby fisher / Photocase.de

Wer in tropischen Regionen Urlaub macht, muss meist verschiedene Impfungen vornehmen. Aber auch in einigen Teilen Europas ist etwas Vorsicht geboten. Sinnvoll ist vor allem ein Schutz gegen Diphtherie, Tetanus, Hepatitis A, FSME, Meningokokken und Typhus. Die Kinderlähmung gilt dagegen in Europa als ausgerottet. Besonders empfehlenswert ist eine Impfprophylaxe in Osteuropa. Durch abnehmende Impfquoten sind auch Masern-Infektionen wieder auf dem Vormarsch. Die asiatische Tigermücke trägt das Dengue- und Zikavirus zunehmend nach Südeuropa.

Diphtherie

Diese Bakterien-Infektion wird von Mensch zu Mensch übertragen und befällt vorwiegend die oberen Atemwege. Dazu treten lebensgefährliche Nebenwirkungen wie Kreislaufversagen, Herzmuskel- und Lungenentzündung auf. Eine Behandlung erfolgt mit Antibiotika und Antitoxinen, die die Gifte unschädlich machen, die von den Bakterien abgesondert werden.

Eine gewisse, allerdings geringe, Ansteckungsgefahr besteht vor allem in Reise-Ländern mit geringer Durchimpfungsrate und hygienischen Mängeln, vor allem in Osteuropa. In Deutschland bekommen bereits Säuglinge eine erste Kombinationsimpfung gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten. Nach zwei Nachimpfungen tritt der volle Impfschutz ein. Um ihn aufrecht zu halten, brauchen Erwachsene alle 10 Jahre eine Auffrischung.

Tetanus

Diese auch Wundstarrkrampf genannte Krankheit befällt die Nervenzellen. Die Bakterien gelangen durch kleine und große Verletzungen in den menschlichen Körper. In den Nerven sondern sie Giftstoffe ab und lösen dadurch Muskelkrämpfe und Lähmungen aus. Eine Behandlung der Ursachen ist kaum möglich. Der schwerkranke Patient muss oft mit Intensivmedizin am Leben gehalten werden.

Die Bakterien-Sporen sind weltweit verbreitet und kommen vor allem in der Erde vor. Insofern ist Tetanus keine typische Reisekrankheit. Ausreichenden Schutz bietet eine kombinierte Impfung gegen Diphtherie und Wundstarrkrampf – siehe oben.

Hepatitis A und B

Die Infektionskrankheit Hepatitis A wird durch Viren ausgelöst. Die Krankheitserreger werden von Mensch zu Mensch, durch verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel übertragen. Sie lösen eine akute Leberentzündung aus. Meistens verläuft die Krankheit vergleichsweise harmlos, tödliche Fälle sind äußerst selten.

Hepatitis A wird durch mangelhafte hygienische Bedingungen begünstigt. In den meisten Ländern Osteuropas besteht daher ein leicht erhöhtes Erkrankungsrisiko. Auch in Südeuropa (Spanien und Italien) ist das Risiko erhöht. Bereits eine einzige Impfung schützt bei einem anstehenden Urlaub, vollständiger Impfschutz wird nach zwei bis drei Teilimpfungen erreicht.

Eine Infektion mit Hepatitis B kann chronisch verlaufen und fügt der Leber eventuell schwere Schäden zu. Im Vergleich zu Hepatitis A ist sie die deutlich gefährlichere Erkrankung. Allerdings wird sie ausschließlich durch Blut oder per Geschlechtsverkehr übertragen. Auf normalen Urlaubsreisen in die ost- und südosteuropäischen Risikogebiete dürfte es kaum zu Ansteckungen kommen. Bei längeren Aufenthalten ist eine vorbeugende Impfung sinnvoll.

FSME

Der FSME-Virus löst die so genannte Frühsommer-Meningoenzephalitis aus. Diese Erkrankung zeigt meist grippeähnliche oder gar keine Symptome. In einigen Prozent der Fälle tritt aber eine Hirnhautentzündung auf. Der Krankheitsverlauf ist für den Patienten unangenehm, in der Regel aber ohne bleibende Schäden. FSME wird durch Zecken wie den Gemeinen Holzbock übertragen.

Die Infektionsgefahr hängt unter anderem vom Verbreitungsgebiet der Zecken ab (das sich immer weiter vergrößert). Ein besonders hohes Risiko besteht im Baltikum, außerdem im südlichen Skandinavien, Tschechien, Polen, Slowakei, Slowenien und einigen anderen osteuropäischen Staaten. Intensiv betroffen sind auch beliebte Feriengebiete in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. Eine Immunisierung gegen den Erreger erfolgt durch eine Grundimpfung, der im Abstand mehrerer Jahre Auffrischungsimpfungen folgen.

Typhus

Eine Typhus-Infektion wird durch Salmonellen ausgelöst. Über verunreinigtes Wasser oder Nahrungsmittel gelangen die Erreger in den Körper und verursachen hier unter anderem hohes Fieber und lebensbedrohliche Durchfälle.

War der Typhus in früheren Zeiten weit verbreitet, ist er durch verbesserte Hygienemaßnahmen zurückgedrängt worden und tritt fast nur noch nach Fernreisen in tropische Regionen auf. Eine gewisse Ansteckungsgefahr gab es in einigen südosteuropäischen Staaten, wie Kroatien, Bosnien-Herzegowina oder Albanien. Heutzutage sind die Risiken allerdings minimal. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann vor der Reise mit einer Impfung vorbeugen. Sie schützt zwar nur zu etwa 60 Prozent, mildert aber in den meisten Fällen den Krankheitsverlauf.

(Stand 2024)

Impfung bei einer Europa-Reise