Hotel am Strand © Miroslaw / Pixelio.de
Hotel am Strand © Miroslaw / Pixelio.de

„Verkehrsgünstig gelegen“, „Balkon zur Meerseite“, „Familienzimmer“ – die Reisekataloge sind voll von wohlklingenden Hotelbeschreibungen. Was so vollmundig angepriesen wird, kann wirklich gut sein – muss es aber nicht. Wir haben den wahren Bedeutungskern einiger Beschreibungen für Sie entschlüsselt.

  • Ein beheizbarer Pool bedeutet nur, dass eine Heizung vorhanden ist. Ob und zu welchen Jahreszeiten diese angestellt wird, steht auf einem anderen Blatt.
  • Ein aufstrebender Ort bietet vermutlich neue Hotels. Aber wo Touristikplaner nach Höherem streben, bleibt Baulärm meist nicht aus.
  • Ein Meerblick und ein Balkon zur Meerseite sind zwei unterschiedliche Dinge. Wer nur zur Meerseite wohnt, kann das Meer womöglich nicht oder nur bei einer Verrenkung über die Balkonbrüstung wirklich sehen. Gleiches gilt für die Begriffe Seeseite und Seeblick.
  • Der Poolblick ist grundsätzlich nicht zu verachten. Wo man den Pool allerdings sehen kann, kann man ihn auch hören, und das viele Stunden am Tag.
  • Der Landblick klingt nach schöner Landschaft, ist aber nur das Gegenstück zum Meerblick. Dabei kann es aber passieren, dass man das Land vor lauter Hotels und anderen Hindernissen gar nicht zu Gesicht bekommt.
  • Wer direkt am Meer untergebracht ist, wohnt damit nicht unbedingt direkt am Strand. Der Badestrand kann durchaus in größerer Entfernung liegen.
  • Ein freundliches Zimmer mit einer zweckmäßigen oder auch landestypischen Einrichtung kann durchaus seinen eigenen Charme haben. Allerdings lässt diese Formulierung nicht gerade Luxus erwarten.
  • Ein Familienzimmer kann zweierlei sein: entweder eine Wohneinheit mit zwei Schlafräumen für Eltern und Kinder getrennt – oder ein großer Schlafraum für alle Familienmitglieder. Im zweiten Fall kann es, gerade mit kleinen Kindern, mit der Nachtruhe durchaus schwierig werden.
  • Ein Naturstrand kann aus allen möglichen Materialien bestehen – von Sand bis Felsen. Wahrscheinlich ist der Strand nicht überlaufen – was aber auch seine guten Gründe haben mag.
  • Liegt ein Hotel in der Natur, so ist Ruhe meist garantiert. Der Preis dafür sind oft längere, zu Fuß kaum zu bewältigende Entfernungen zu touristischen Einrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten usw.
  • Eine lockere Atmosphäre kann man mögen, muss man aber nicht. Wo es laut der Hotelbeschreibung ausgesprochen leger zugeht, ist in der Regel mit keinem Top-Service zu rechnen.
  • Eine verkehrsgünstige Lage kann bei der Anreise zum Hotel und bei der ÖPNV-Anbindung sehr von Vorteil sein. Allerdings ist dort, wo Verkehr fließt, meist auch Lärm. Ganz ähnlich ist es mit den beliebten Begriffen zentrale Lage oder nah am Flughafen.
  • Wer laut Hotelbeschreibungen TV auf dem Zimmer hat, kann grundsätzlich Fernsehen. Es kann aber sein, dass der Empfang zusätzliche Gebühren kostet oder dass nur weniger Sender oder Sender mit einer bunten Sprachenvielfalt eingespeist werden.
  • Eine Terrasse ist eigentlich eine feine Sache und eine gute Alternative zum Balkon. Allerdings kann die Terrasse auch zum lärmenden Pool oder zur Hotelrückseite liegen. Und nur eine Sonnenterrasse trägt garantiert kein Dach!
  • Eine Villa ist ein Ferienhaus, mit einer Ausstattung, die über dem Standard liegen soll. Was genau der Standard ist und was eine Villa davon abhebt, ist nirgendwo definiert und damit völlig willkürlich.

Keine Bange: In den meisten Fällen liegen die Hotelbeschreibungen schon nahe an der Realität. Dennoch lohnt es sich allemal, die Texte ganz genau zu lesen – und bei Unklarheiten einfach nachzufragen.

Hotelbeschreibungen und ihre wahre Bedeutung