Berggarten in Hannover-Herrenhausen - © auto-reise-welt.de
Berggarten in Hannover-Herrenhausen – © auto-reise-welt.de

Dieser traditionsreiche botanische Garten zeigt eine bunte Vielfalt von Pflanzen aus aller Welt. In seinen Glashäusern gedeihen Kakteen ebenso wie Orchideen. Auf dem 12 Hektar großen Freigelände wächst unter anderem die Flora der gemäßigten Breiten. Die jüngste Attraktion ist das Aqaurium „Sealife“, das das ehemalige Regenwaldhaus ersetzt.

Ursprünglich war der Berggarten ein höfischer Küchengarten. Der Gärtner Michael Grosse hatte ihn 1666 angelegt. Er entstand auf einer eingeebneten Düne nördlich des Großen Gartens. Der Berggarten versorgte den Hof mit Obst und Gemüse, daneben experimentierte man mit anderen Nutzpflanzen, zum Beispiel Tabak und Maulbeerbäumen. Mit der Zeit rückte die Kultivierung botanischer Raritäten in den Vordergrund. Die Exoten dienten Studienzwecken, sollten aber vor allem das Prestige des Hofes steigern. 1750 verlegte man den Küchengarten in das Dorf Linden. Der Berggarten konzentrierte sich nun auf seine botanischen Aufgaben.

Im Jahr 1774 löste man die ursprünglich geometrisch gegliederten Freiflächen auf: Es entstand ein romantischer Landschaftsgarten mit seltenen Gehölzen. Es begann die Blütezeit des Berggartens, getragen durch das Wirken des Hofbotanikers Ehrhardt und der Hofgärtnerfamilie Wendland. 829 Pflanzenarten haben sie getauft und erstmalig wissenschaftlich beschrieben. Das Mausoleum der hannoverschen Welfen erbaute Laves 1847. In der Gruft liegen auch die Sarkophage von Herzog Johann Friedrich, Kurfürst Ernst August und seiner Gemahlin Sophie sowie von König Georg I.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Garten auf seine heutige Größe erweitert. Berühmt wurde er auch für seine umfangreichen Orchideen- und Palmensammlungen. 1880 errichtete man das mit fast 32 Metern Höhe größte Palmenhaus Europas. Im Zweiten Weltkrieg aber wurden alle Glashäuser samt ihrer Pflanzen zerstört.

Berggarten – Hannover