Reifenspuren im Schnee
Reifenspuren im Schnee – © Rainer Sturm / Pixelio.de

Wird es glatt auf unseren Fahrbahnen, gerät manche Autofahrt zur Rutschpartie. Dabei ließen sich viele Beulen und Schrecksekunden vermeiden – mit der richtigen, an Eis und Schnee angepassten Fahrtechnik. Mit professionellem Fahrtraining kann man einige nützliche Kniffe lernen, und dabei sogar jede Menge Spaß haben.

Die Ausrüstung muss stimmen

Da jeder steuernde Mensch immer nur so gut ist wie sein Automobil, steht an erster Stelle die richtige Winterausrüstung. Sicherheitsexperten raten eindeutig zu Winterreifen mit einer verbliebenen Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern, denn ihr Laufprofil und ihre Gummimischung sind optimal für Schneebelag und Kälte ausgelegt. Vor allem wer in bergigen Regionen wohnt, wird um diese Winterbereifung nicht herumkommen. Dem deutschen Gesetzgeber reichen bei winterlichen Straßenverhältnissen grundsätzlich auch Ganzjahresreifen mit einer Profiltiefe von 1,6 Millimetern.

Vor dem Start sollten die Scheiben komplett eisfrei sein. Kleine Gucklöscher sind gerade bei schwierigen Bedingungen nicht ausreichend. Eine leistungsfähige Auto-Klimaanlage ist auch im Winter sinnvoll, denn niemand sollte sich im Wintermantel ans Steuer setzen. Dicke Winterkleidung ermüdet den Fahrer und schränkt seine Bewegungsfreiheit ein.

Tipps für die sichere Fahrtechnik

  • Langsam anfahren: Um ein Durchdrehen der Räder zu vermeiden, sollte der Fahrer behutsam und gleichmäßig Gas geben. Manchmal hilft es, im zweiten Gang anzufahren.
  • Stecken geblieben? Hat sich das Rad trotzdem in den weichen Untergrund eingegraben, lässt es sich oft durch „schaukelndes“ Vorwärts- und Rückwärtsfahren wieder befreien.
  • Straßenlage einschätzen: Der winterliche Straßenbelag kann schnell variieren. Auf eine freie Strecke kann eine vereiste Kurve oder Brücke folgen. Besonders tückisch ist eine Eisschicht, die sich durch Tau- und Gefrierprozesse unter dem Schnee bildet. Da hilft auch kein ABS. Die Straßenverhältnisse lassen sich während der Fahrt antesten, indem man vorsichtig (und abseits anderer Fahrzeuge) die Bremse betätigt.
  • Vorausschauend und ruhig fahren: Am wichtigsten ist eine sanfte und gleichmäßige Fahrweise. Ruckartiges Bremsen, Lenken oder Gasgeben könnte im schlimmsten Fall zu völligem Traktionsverlust führen. Der winterliche Bremsweg kann sich auf das Dreifache verlängern und verlangt ein vorausschauendes Fahren bei deutlich reduzierter Geschwindigkeit.
  • Wenn das Heck ausbricht, ist es in den meisten Fällen am besten, den Fuß vom Gas zu nehmen und auszukuppeln. Bremsen sollte man erst, wenn die Räder wieder etwas Haftung haben. Eine Notfallmaßnahme besteht darin, kurz und kräftig die Handbremse zu ziehen, um den Wagen wieder auf Spur zu bringen. Das funktioniert – manchmal.

Professionelle Fahrtrainings

Vorbei sind die Zeiten, als Automobilclubs und Autohersteller dröge Sicherheitsseminare anboten. Moderne Fahrtrainings wie von Mercedes-Benz haben geradezu Eventcharakter und verbinden den Fahrspaß mit Lerneffekten. Da kann man das Automobil unter kontrollierten Bedingungen schon mal über einen zugefrorenen See driften lassen – etwas, das in der täglichen Fahrpraxis sicher nicht zu empfehlen wäre.

Guter Rutsch: Fahrtechnik und Training bei Eis und Schnee