Es muss nicht immer Schwarzwald sein. Wem das größte deutsche Mittelgebirge gefällt, der wird die französischen Vogesen vielleicht sogar lieben. Die Vogesen sind eine Spur wilder und ursprünglicher. Und sie liegen weniger als eine Autostunde von der deutschen Grenze entfernt, was sie zu einem idealen Kurzreiseziel macht.

Blick von den Vogesen (Frankreich) in das Rheintal
Blick von den Vogesen ins Rheintal – johnnyb / pixelio.de

Nicht nur ein optischer Genuss

Auf den ersten Blick ähneln vor allem die südlichen Vogesen (französisch „Vosges“) dem Schwarzwald: von eiszeitlichen Gletschern rund geschliffene Berge, bewaldete Täler und vom Wind leergefegte Kuppen. Der Große Belchen ist mit seinen 1424 Metern ähnlich hoch wie der Feldberg. Allerdings sind die Vogesen kaum besiedelt und so mancher Bergbauernhof hat die Landwirtschaft aufgegeben und verköstigt stattdessen Urlauber und Ausflügler. Bekannteste Spezialität der Region ist der Münsterkäse, der aus einem kleinen Städtchen im Osten des Gebirges stammt. Honig und zartes Räucherfleisch zählen ebenfalls zu den Delikatessen.

Aktiv zu allen Jahreszeiten

Erstaunlich gut ausgebaut ist der Skitourismus. Wichtige Zentren sind Gérardmer, der Berg Hohneck und La Bresse. Gérardmer liegt im Südwesten der Vogesen an einem gleichnamigen See. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kleinstadt ist auch im Sommer sehr gut besucht. Der Hohneck ist eine der höchsten Erhebungen des Gebirges und zieht neben Skifahrern auch Wanderer und Kletterer an. Im westlich gelegenen La Bresse fühlen sich im Sommer auch Gleitschirmflieger und Mountainbiker zu Hause. Neben Hotels sind auch Ferienhäuser und Ferienwohnungen weit verbreitet.

In den Vogesen kann es während des gesamten Jahres erheblich regnen. Daher gehört Regenausrüstung unbedingt ins Reisegepäck. Der statistisch betrachtet regenärmste Sommermonat ist der September.

Anreise mit dem Auto

Das bei weitem bequemste Verkehrsmittel für Anreise und Erkundungstouren ist das eigene Auto. Der deutsche Autourlauber kann zwischen mehreren Dutzend Grenzübergängen -und sogar drei Rheinfähren – wählen. Besonders viel befahrene Strecken sind die Bundesstraße 28 von Kehl, die im französischen Straßburg (Strasbourg) in die Route nationale 4 übergeht, sowie die Autobahn A5 / Autoroute 36 zwischen Mühlheim und Mühlhausen (Mulhouse). Auf diesem kurzen Autobahnabschnitt ist übrigens keine Maut fällig. Mehr Informationen zu Autoreisen in Frankreich lesen Sie hier.

Für Auto- und Motorradfahrer sehr empfehlenswert ist auch die Vogesenhochstraße Route des Crêtes. Diese 77 Kilometer lange Strecke markiert im Groben die Grenzlinie zwischen den historischen Landschaften Elsass und Lothringen und erlaubt atemberaubende Ausblicke. Im schneereichen Wintern ist sie allerdings gesperrt.

Wer mehr über die Vogesen und viele andere Urlaubsregionen Frankreichs erfahren möchte, kann sich beim Online-Reiseführer France-Voyage.com einen guten Überblick verschaffen.

Die wilden Vogesen