See in Schweden - © Eckpunkt / Photocase.de
See in Schweden – © Eckpunkt / Photocase.de

Wälder, Seen, Berge – eine kaum berührte Natur – hat Schweden dem Reisenden zu bieten. Aber nicht nur Angler und Wanderer, sondern auch die Freunde skandinavischer Kultur und Freundlichkeit fühlen sich hier zu Hause. Für deutsche Verhältnisse gerade zu unglaublich ist das „Allemansrätten“ (das Jedermannsrecht): Es gesteht jedem Menschen das Gewohnheitsrecht zu, sich auch auf fremdem Grund frei in der Natur zu bewegen.

Obwohl das Heimatland von Astrid Lindgren und Ikea mit knapp 450.000 Quadratkilometern deutlich größer ist als Deutschland, lernen viele Touristen nur die südlichen Landesteile kennen, vor allem die Provinz Schonen. Das hängt teilweise mit den sommerlichen Temperaturunterschieden zusammen, obwohl diese eigentlich nur gering sind. Wichtiger ist wohl die erhebliche Fahrtstrecke in den Norden. Glücklicherweise wird die Mittsommernacht in ganz Schweden gefeiert: In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni geht die Sonne am Polarkreis auch nachts nicht unter.

Anreise über Schleswig-Holstein: Als im Jahr 2000 die Öresundbrücke eingeweiht wurde, hat sich die Anreise nach Schweden deutlich vereinfacht. Das neue, rekordverdächtige Brückenbauwerk verbindet die dänische Hauptstadt Kopenhagen mit dem südschwedischen Malmö. Sie ersetzt die frühere Fährverbindung, hat eine Länge von 7845 Metern und ist mautpflichtig.

Aus vielen Regionen Deutschlands ist die so genannte Vogelfluglinie die günstigste Anreiseroute: Eine Autofähre verkehrt zwischen Puttgarden auf Fehmarn und Rödby auf der Insel Lolland. Von dort geht die Fahrt weiter durch Dänemark und schließlich über den Öresund nach Schweden. Diese Strecke ist nicht nur am schnellsten, sondern mit gut 100 Euro pro einfacher Fahrt auch am preisgünstigsten. Nähere Informationen und Buchungen unter www.scandlines.de.

Preislich konkurrenzfähig ist die Tagesüberfahrt mit der TT-Line (http://www.ttline.de) von Travemünde ins schwedische Trelleborg. Allerdings dauert die Reise mindestens 7 Stunden. Noch länger und in den meisten Saisonabschnitten deutlich teurer ist die Fährstrecke von Kiel ins westschwedische Göteborg.

Anreise über Mecklenburg-Vorpommern: Für die Anreise aus dem Osten Deutschlands bieten sich Alternativen an. Zum Beispiel von Rostock ins dänische Gedser oder direkt nach Trelleborg: Beide Scandlines-Routen nehmen sich preislich kaum etwas, die Überfahrt nach Trelleborg benötigt insgesamt etwas mehr Zeit. Ein heißer Tipp für Reisende aus dem Berliner Raum ist die Fähre von Sassnitz auf Rügen nach Trelleborg. Bei weniger als vier Stunden Überfahrt kostet sie kaum mehr als die Vogelfluglinie.

Mautgebühren: Mit Ausnahme der Öresundbrücke fallen bei der Anreise nach und dem Aufenthalt in Schweden keinerlei Straßen-Mautgebühren an.

Einreisebestimmungen: Urlauber können sowohl in Dänemark als auch in Schweden völlig problemlos einreisen. Erwachsene benötigen einen Reisepass oder Personalausweis, Kinder einen „Perso“ oder Kinderreisepass. Für die Einreise in Schweden müssen die Dokumente bis zum Ende des geplanten Aufenthalts gültig sein.

Höchstgeschwindigkeit: Auf den schwedischen Straßen geht es vergleichsweise gemütlich zu. Der Fahrstil der meisten Einheimischen ist recht zurückhaltend und auch die offiziellen Tempolimits lassen keinen Bleifuß zu. Innerhalb geschlossener Ortschaften sind meistens 50 Stundenkilometer zulässig, außerorts 70 bis 90, auf Schnellstraßen 90 bis 110 und auf Autobahnen etwa 110. Für die jeweilige Geschwindigkeitsbegrenzung achten Sie bitte auf die Beschilderung. Auf den Autobahnen im Durchreiseland Dänemark sind immerhin 130 km/h erlaubt.

Besondere Verkehrsregeln: Schweden hat besonders strenge Vorschriften und Strafen gegen Alkoholkonsum am Steuer. Zulässig sind nur 0,2 Promille. Während des ganzen Jahres – auch im Sommer – müssen Autofahrer tagsüber Abblendlicht einschalten. Bei winterlichen Straßenverhältnissen zwischen 1. Dezember und 31. März gilt Winterreifenpflicht. Gelbe Linien am Fahrbahnrand markieren Park- bzw. Halteverbot. Die zahlreichen Elchwarnschilder sind übrigens ernst zu nehmen: Eine Kollision mit den Tieren kann drastische Folgen haben.

Reisezeiten: Wie die Alpenregion hat auch Schweden mindestens zwei attraktive Reise-Jahreszeiten – den kalten und schneereichen Winter und den warmen Sommer. Wer allerdings noch nie in Skandinavien Urlaub gemacht hat, den werden womöglich manche Details überraschen. Beispielsweise sind die südschwedischen Winter erstaunlich mild – nur selten sind zweistellige Tiefstwerte zu vermelden. Und im Hochsommer von Juni bis August ist sind die Temperaturen mit denen in Deutschland gut vergleichbar, selbst im Norden des Landes.

Zu einer unangenehmen Belastung können die sommerlichen Mücken werden. Besonders in Nordschweden und nach milden Wintern treten sie in großen Mengen auf. Bis einschließlich Juni werden Sie aber von den Blutsaugern noch weitgehend verschont. Daher ist der Frühsommer eine ideale Reisezeit.

Schweden – Land der Mittsommernacht