Autolack pflegen mit dem Lackstift
Autolack mit dem Lackstift ausbessern – eigenes Foto

Ähnlich wie die menschliche Haut ist der Autolack im Jahreslauf zahlreichen Anfeindungen ausgesetzt: Hitze und Kälte, Pollen, Insekten, Baumharz, Staub und gröbere Partikel setzen dem Lack ständig zu. Kein Wunder, dass das Automobil bald weniger glänzt und voller kleiner Kratzer ist. Lesen Sie hier, was Sie gegen den Zahn der Zeit unternehmen können.

In die Autowaschanlage

Gerade im Winter sollte die regelmäßige Fahrt in die Autowaschanlage selbstverständlich sein. Sie ist die Basis für jede weitere Lackpflege. Vor allem Streusalz, aber auch Vogelkot und Insektenreste sind sehr aggressiv, können den Lack nachhaltig schädigen und müssen schnell entfernt werden. Bei intensiver Verschmutzung kann auch eine Vorwäsche sinnvoll sein. Darüber hinaus empfiehlt es sich, Heißwachs auftragen zu lassen, sofern das Wachs nicht oberflächig bleibt, sondern von den rotierenden Bürsten ein wenig „einmassiert“ wird. Mehr Tipps für die Autowäsche bekommen Sie hier.

Lackpflege und Politur

Auch vor einer Lackpolitur muss das Auto gründlich gereinigt werden (natürlich ohne Heißwachs). Anschließend kommt eine Politurmaschine zum Einsatz, die den Lack oberflächlich glättet und zum Glänzen bringt und dabei sogar kleine Kratzer ausbügelt. Wenn alles richtig läuft, strahlt der Autolack danach wie neu. Diese Lackarbeiten, die etwa einmal im Jahr anfallen, kann der Autobesitzer sogar selbst durchführen.

Die Anschaffung einer passenden Poliermaschine kostet mindestens 30 Euro. Laut Auskunft der Website poliermaschine-test.de sollte man für eine leistungsstarke Poliermaschine wenigstens 100 Euro anlegen. Auf dieser Internetseite finden sich auch zahlreiche Hinweise, worauf der Käufer achten sollte. So teilen sich die Maschinen in zwei große Gruppen: die „Exzenter-Poliermaschinen“, bei denen sich die Polierscheibe elliptisch bewegt, und die „Rotations-Poliermaschinen“, bei denen sich die Scheibe sehr schnell im Kreis dreht. Die Exentermaschine ist eher sanft zum Lack, daher auch für Einsteiger geeignet, kann aber wenig gegen Kratzer ausrichten. Die kraftvolleren Rotationsmaschinen erhitzen den Lack stärker, wodurch Kratzer verschwinden können – bei Fehlbedienung aber auch Lackschäden möglich sind. Daher gehören diese letztgenannten Poliermaschinen in erfahrene Hände.

Hilfreich sind auch handelsübliche Lackreparatur-Sets. Sie bestehen aus zwei verschiedenen, in Tuben abgefüllten Polituren: Das erste Mittel löst den Lack in der Umgebung des Kratzers leicht an. Beim anschließenden Poliervorgang gelangen die abgelösten Lackpartikel in den Kratzer hinein, bis dieser ganz mit Farbe ausgefüllt ist. Nach einer kurzen Trocknung kann die zweite Politur aufgetragen und auf Hochglanz gebracht werden.

Gröbere Lackschäden beheben

Wenn der Lackschaden größer ist und sogar das Metall sichtbar wird, helfen sogenannte Lackstifte. Auch sie bestehen aus zwei Komponenten: der eigentlichen Farbe und einem Klarlack. Die beiden Komponenten werden nacheinander mit einem kleinen Pinsel auf der Schadstelle aufgetragen. Wichtig ist hierbei, exakt die passende Lackfarbe zu verwenden, da dem Auge selbst kleinste Farbabweichungen auffallen. Eventueller Rostansatz muss vorher entfernt werden, da der Rost den Arbeitserfolg bald wieder zunichte machen würde.

Die Arbeit mit dem Pinsel ist sehr filigran, sodass der Reparaturlack eine kleine Erhebung bildet, die anschließend mit Schmirgelstoff und Poliermaschine geglättet werden kann. Wenn der neue Lack nach einer bis zwei Stunden getrocknet ist, zeigt sich, ob sich der Einsatz gelohnt hat. Aber keine Angst: Wer ein bisschen Geschick und Geduld aufbringt, kann sich bei kleinen Lackschäden den Gang zur Werkstatt wirklich sparen.

Autolack pflegen und schützen