Nicht einmal jeder zweite Autokäufer bezahlt seinen Neuwagen „auf einen Schlag“ mit Bargeld – das haben Befragungen ergeben. Die andere Hälfte wählt eine Lösung, die am besten zu den individuellen Wünschen und finanziellen Ressourcen passt. Ratenzahlung, Leasing, Schlussraten- und Drei-Wege-Finanzierung sind die vier etablierten Modelle. Ein Auto-Abo ist ein relativ neues Angebot.
Der klassische Ratenkredit
Feste Monatsraten sind noch immer eine beliebte Methode ein Auto zu finanzieren. Autokäufer profitieren davon, dass die Konditionen (Laufzeit und Zinsen) günstiger sind als bei vielen anderen Verbraucherkrediten. Der Grund: Die Bank, die den Kredit vergibt, hat das Auto als Sicherheit und muss kaum einen vollständigen Ausfall fürchten.
Bei Autokrediten sind vor allem die Direktbanken aktiv. Und oft machen die Autobanken des jeweiligen Herstellers besonders günstige Angebote. Die Laufzeit beträgt in der Regel maximal 96 Monate, also immerhin acht Jahre.
Vorteil dieser Finanzierung: Der Verbraucher kann mit einer verlässlichen Ratenhöhe planen. Außerdem kann er unbeschränkt über das Auto verfügen, das wirklich ihm gehört. Nachteil: Bei langen Laufzeiten zahlt der Kreditnehmer in Form von höheren Zinsen drauf. Und wenn das Auto vorzeitig kaputt geht oder er den Wagen weiterverkaufen will, trägt er selbst das volle Risiko.
Die Schlussraten-Finanzierung
Eine interessante Variante ist die so genannte Schlussratenfinanzierung, die manchmal auch die Bezeichnung „Ballonkredit“ trägt. Dabei zahlt der Autokäufer zunächst moderate Raten, um dann den Restkredit in einer sehr hohen Schlussrate (meist über die Hälfte) zu tilgen.
Die Idee hinter diesem Finanzierungsmodell besteht darin, dass der Käufer während der Vertragslaufzeit zunächst kaum durch Ratenzahlungen belastet wird – und in dieser Zeit genügend Geld für die Schlussrate ansparen kann.
Drei-Wege-Finanzierung
Etwas komplexer ist die Drei-Wege-Finanzierung. Nach einer Anzahlung auf den Autokauf folgt die Phase der klassischen Ratenzahlung. Diese läuft meist drei oder vier Jahre. Danach hat der Autokäufer drei Möglichkeiten: Er kann sich dafür entscheiden, weiterhin Raten zu zahlen, die Restschuld mit einer hohen Schlussrate zu tilgen oder das Auto zurückzugeben.
Diese Finanzierungsmethode, die einen Mittelweg zwischen Schlussraten-Finanzierung und Leasing darstellt, eignet sich vor allem für Käufer, die flexibel sein wollen oder müssen. Wer zum Beispiel ein steigendes Einkommen hat, ist mit der Schlussrate aus dem Schneider. Achtung: Der dritte Weg – die Autorückgabe – ist nicht ohne Weiteres möglich, sondern in der Regel an Bedingungen wie eine maximale Kilometerleistung geknüpft.
Leasing
Noch flexibler ist es, den Neuwagen zu „leasen“. Dabei handelt es sich um eine Art Mietverhältnis, in dessen Rahmen man das Automobil nutzen darf. Hierbei gibt es viele Möglichkeiten der Ausgestaltung, was zunächst positiv klingt, aber die Leasingverträge andererseits oft kompliziert macht. Auch eine Vertragskündigung kann mitunter schwierig sein.
Beim Leasing orientieren sich die monatlichen Gebühren an der Kilometerleistung oder am zu erwartenden Restwert des Autos. Leasing ist insbesondere für Autofahrer sinnvoll, die ein geringes Unfallrisiko haben, einen Wagen nicht auf Dauer nutzen möchten und keine Umrüstung des Automobils planen.
Das Auto-Abo
Ein Zwischenmodell zwischen Mietwagen und Leasing – das will das sogenannte Autoabo sein. Es bietet einerseits besonders viel All-Inclusive-Service, andererseits vergleichsweise kurze Laufzeiten. Hier binden sich die Verbraucher typischerweise nur einige Monate und können das Abo bequem wieder kündigen. Auch preislich liegen diese flexiblen Angebote zwischen Leasing und Miete.
Fazit
Zur Finanzierung eines Autos eignen sich grundsätzlich viele verschiedene Modelle. Welche Vertragsgestaltung individuell am sinnvollsten ist, hängt vom Nutzungsverhalten und der finanziellen Planung des Autokäufers ab. Während der klassische Ratenkredit am berechenbarsten ist, bietet das Auto-Abo eine besonders hohe Flexibilität.