Aquaplaning bei Regen - © Claudia Hautumm / Pixelio.de
Aquaplaning bei Regen – © Claudia Hautumm / Pixelio.de

Bei Regen (und ebenso bei Schneematsch) verwandeln sich Straßen schnell in gefährliche Rutschpisten. Besonders wenn sich das Wasser in Spurrillen oder Pfützen sammelt, droht das berüchtigte Aquaplaning: Das Auto verliert den direkten Kontakt zur Fahrbahn und gerät kurzzeitig außer Kontrolle. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie dem Aquaplaning vorbeugen und wie Sie im Ernstfall richtig reagieren.

Das Phänomen Aquaplaning droht immer dann, wenn die Fahrgeschwindigkeit den widrigen Straßen- und Wetterverhältnissen nicht angemessen ist. Je höher die Geschwindigkeit ist, desto schlechter kann ein Reifen das Wasser auf der Fahrbahn verdrängen. Irgendwann reißt der Bodenkontakt ab und das Auto „schwimmt“ führerlos auf einem dünnen, keilförmigen Wasserfilm. Besonders sensibel reagieren übrigens Breitreifen. Das im November 2012 eingeführte EU-Reifenlabel gibt Auskunft über die Nasshaftung eines Neureifens.

So vermeiden Sie Aquaplaning:

  • Fahren Sie mit Profil. Gesetzlich ist ein Reifenprofil von mindestens 1,6 Millimetern vorgeschrieben – sicherer sind 3 Millimeter. Ein gutes Profil verbessert die Wasserverdrängung und gibt mehr Halt auf der Straße. Außerdem sollten Sie auf einen ausreichenden Luftdruck achten.
  • Fahren Sie langsamer. Bei starkem Regen und nasser Fahrbahn steigt die Aquaplaning-Gefahr vor allem oberhalb von 80 Stundenkilometern deutlich an. Da helfen weder ABS (Anti-Blockier-System) noch ESP (Elektronisches Stabilisierungs-Programm).
  • Meiden Sie Gefahrstellen. Gerade auf Autobahnen haben sich oft Spurrillen in der Fahrbahn gebildet. Hier sammelt sich das Wasser, dem Sie ausweichen können, indem Sie ein wenig seitlich versetzt fahren. Ein erhöhtes Gefahrenpotenzial besteht auch bei heftigen Gewitterschauern, in schlecht entwässerten Kurven, auf sehr breiten Straßen und in der Nähe von Berghängen.

So reagieren Sie bei Aquaplaning:

  • Sofort Kupplung treten. Damit verringern Sie den Vorwärtsdrang Ihres Autos.
  • Nicht bremsen, auch wenn die Versuchung groß ist. Denn Bremsmanöver machen alles nur noch schlimmer: Die Räder bleiben blockiert, was den Abbau des Wasserfilms verlangsamt. Und wenn dann ein einzelnes Rad spontan Bodenkontakt bekommt, beginnt das Auto zu schleudern.
  • Möglichst nicht lenken. Halten Sie das Fahrzeug stattdessen in Fahrtrichtung. Bei Aquaplaning funktioniert die Lenkung ohnehin nicht. Wenn irgendwann der Rutscheffekt unvermittelt nachlässt, reagiert das Fahrzeug mit eingeschlagener Lenkung unvorhersehbar.
  • Leichter gesagt als getan: Warten Sie am besten ab, bis die Reifen wieder sicheren Fahrbahnkontakt haben!
Achtung Aquaplaning